Pressemitteilung 2024/097 vom

Der Universität Leipzig ist es erneut gelungen, eine Alexander von Humboldt-Professur einzuwerben, dotiert mit 3,5 Millionen Euro. Unterstützt wurde sie dabei vom Leipziger Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften. Der höchstdotierte deutsche Forschungspreis wird dem international renommierten Mathematiker Daniel Král verliehen, der von der Masaryk-Universität in Brno (Brünn, Tschechien) nach Leipzig wechseln wird, wenn er die Berufungsverhandlung mit der Universität Leipzig erfolgreich abgeschlossen hat. Mit dem 46-Jährigen möchte die Hochschule unter anderem ihre Kompetenz auf dem Gebiet der sogenannten Diskreten Mathematik ausbauen.

„Natürlich freuen wir uns sehr über diese phantastische Nachricht der Alexander von Humboldt-Stiftung. Wir haben nun zum siebten Mal eine Humboldt-Professur eingeworben“, sagte Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell in einer ersten Reaktion. „Mit unserer Fakultät für Mathematik und Informatik und unseren wissenschaftlichen Partnern, allen voran dem Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften, können wir Professor Král ein hervorragendes Umfeld für seine Arbeit bieten.“ Seine Expertise zu Big Data biete „eine hervorragende Ergänzung zur KI-Kompetenz von Sayan Mukherjee“, der vor zwei Jahren eine Alexander von Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz erhalten hat.

Prof. Dr. Bernd Kirchheim, Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik, verspricht sich große Impulse für die Mathematik in Leipzig: „Professor Král schafft die Verbindung von der reinen Mathematik zu Entwicklungen, die über die aktuelle Künstliche Intelligenz hinausgehen.“ Er interessiere sich für Optimierungsprozesse in komplexen organisatorischen Strukturen. „Da heutzutage Daten deutlich schneller produziert werden als die nötige Rechenleistung wächst, müssen die entscheidenden Inhalte herausgefiltert werden. Dazu muss man Daten-Kombinationen schaffen und die Mittel entwickeln, auch riesige Varianten selbiger effektiv zu beschreiben.“ Král bringe dafür das nötige Know-how mit. Dadurch könne er auch Synergien in der Lehre zur Mathematik und zur Informatik erzeugen. 

Über Daniel Král

Daniel Král studierte Mathematik und Informatik an der Karls-Universität Prag, wo er auch promoviert wurde. Post-Doktorand war er an der TU Berlin und am Georgia Institute of Technology. 2012 wurde er Professor für Mathematik und Informatik an der University of Warwick (Großbritannien), 2018 wechselte er nach Brno (Brünn). Der Europäische Forschungsrat erkannte ihm zunächst einen ERC Starting Grant und dann einen ERC Consolidator Grant zu, zwei renommierte und gut dotierte Anerkennungen und Förderungen. Král gewann auch mehrere internationale Mathematik-Preise. 

Über die Alexander von Humboldt-Professur

Die Humboldt-Professur ist der international höchst angesehene und auch in Deutschland höchstdotierte Preis, der sich an Forschende aus dem Ausland richtet. Er wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung in einem strengen Wettbewerbsverfahren vergeben, um deutsche Hochschulen in die Lage zu versetzen, weltweit führende, im Ausland tätige Forscher zu berufen und ihnen international konkurrenzfähige Bedingungen für zukunftsweisende Forschung zu bieten. Das Preisgeld ist für die Finanzierung der ersten fünf Jahre in Deutschland gedacht.