Während der Promotion oder in der Phase als Postdoc kann es aus den unterschiedlichsten Gründen zu Konflikten zwischen Promovierenden, Postdocs, Betreuenden bzw. weiteren Beteiligten kommen. Sollten Sie diese nicht selber lösen können, gibt es die Möglichkeit, sich vertraulich an die Schlichter:innen der Universität zu wenden. Sie stehen für beratende Gespräche zur Verfügung.
Schlichtungsverfahren an der Universität Leipzig
Mögliche Szenarien von Konflikten zwischen Promovierenden, Postdocs, Betreuenden oder weiteren Beteiligten sind z. B. zwischenmenschliche Konflikte, zeitliche Ausbeutung oder Verstöße gegen die Betreuungsvereinbarung. Auch Fälle von Machtmissbrauch, Beleidigungen und Demütigungen können während der wissenschaftlichen Qualifizierung in unterschiedlicher Schwere auftreten. Die Schlichter:innen haben die Aufgabe zu vermitteln und zu beraten, Sachaufklärung zu betreiben sowie alle Beteiligten anzuhören, um anschließend Lösungswege zu erarbeiten. Die Schlichter:innen arbeiten unabhängig, sind weisungsungebunden und verpflichten sich den Grundsätzen der Vertraulichkeit, Neutralität und Fairness. Sie werden vom Rektorat für eine Amtszeit von zwei Jahren bestellt und stehen allen Personen in der wissenschaftlichen Qualifizierungsphase sowie deren Betreuenden als neutrale Anlaufstelle zur Verfügung: Promovierenden, Postdocs und (betreuenden) Hochschullehrenden der 13 Fakultäten des Hochschulbereichs unserer Universität. Aktuell haben Prof. Dr. Dr. Andreas Schüle (Theologische Fakultät) sowie Frau Dr. Nadja Walter (Sportwissenschaftliche Fakultät) das Amt inne. Mitglieder der Medizinischen Fakultät wenden sich direkt an die Ombudsperson für Promovierende, Herrn Prof. Dr. Johannes Hirrlinger.
Die Schlichter:innen ermöglichen einen niedrigschwelligen Ansatz, um Konflikte im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Qualifizierung zu diskutieren, bevor sie sich verschärfen. Die Schlichtung von Konflikten durchläuft mehrere Stufen:
- Kontaktaufnahme
Falls Sie einen Konflikt im Zusammenhang mit Ihrer wissenschaftlichen Qualifizierung erleben, wenden Sie sich entweder direkt an die Schlichter:innen (telefonisch, per E-Mail – Kontakte siehe weiter unten) oder an Frau Maria Melms (Koordinatorin Forschungsintegrität). Sie unterstützt die Schlichter:innen in ihrer Arbeit organisatorisch und kann auf Wunsch an die Schlichter:innen vermitteln.
In einem ersten vertraulichen Gespräch können Sie den Konflikt der/dem Schlichter:in schildern, sich beraten lassen und gemeinsam entscheiden, wie weiter vorgegangen wird. Alle Fälle werden anonym dokumentiert. - Schlichtungsverfahren
Die/der Schlichter:in macht sich ein unabhängiges Bild von der Konfliktsituation und vermittelt auf Wunsch zwischen den Konfliktparteien. Kann der Konflikt mit allen Beteiligten beigelegt werden, endet die Schlichtung.
Sollte eine Schlichtung nicht möglich sein, zum Beispiel aufgrund eines Verdachts auf wissenschaftliches Fehlverhalten, kann die/der Schlichter:in in Absprache mit Ihnen den Fall an die Ombudskommission der Universität Leipzig weiterleiten.
Alle Schritte erfolgen immer in Rücksprache mit der Person, die den Konflikt zur Sprache bringt.
- UniWiND (2020)
UniWind-Online-Symposium 2020. Workshop 3, Ombudswesen und Schlichter/innen: Aufgaben, Funktionen und die Rolle von Graduierteneinrichtungen. - Nature Index (2020)
How to choose the right PhD supervisor. - DFG (2019)
Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, Kodex. - Leibniz PhD Network (2019)
Machtmissbrauch und Konfliktlösung, Positionspapier. - Qualitätszirkel Promotion (2018)
Gemeinsam die Promotion gestalten - Handlungsempfehlungen für Betreuende und Promovierende. - UniWiND (2014)
Betreuung Promovierender. Empfehlungen und Good Practice für Universitäten und Betreuende.