Das Akademienprogramm ist das derzeit größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland. Es fördert langfristig angelegte Grundlagenforschung einschließlich der Rechts-, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften sowie Grenzfragen zwischen Geistes- und Naturwissenschaften. Die Laufzeiten liegen zwischen 12 und 25 Jahren. Zuständig für die Koordination des Programms ist die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.
Träger des Programms und zuständig für die Bearbeitung der Vorhaben sind die acht in der Akademienunion zusammengeschlossenen Akademien und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Derzeit sind Professorinnen und Professoren der Universität Leipzig an 13 Akademie-Vorhaben an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften beteiligt.
Althochdeutsches Wörterbuch
Projektleiter: Professor emer. Hans Ulrich Schmid
Das „Althochdeutsche Wörterbuch“ hat zum Ziel, das gesamte erhaltene Wortgut des frühestbezeugten Deutschen aus allen Textsorten zu erfassen und zu erschließen. Das Wörterbuch ist auf zehn Bände angelegt und online verfügbar.
Bibliotheca Arabica – Neue Geschichte der arabischen Literatur
Projektleiterin: Professorin emer. Verena Klemm
Das Projekt Bibliotheca Arabica widmet sich der Erforschung der arabischsprachigen Literaturen zwischen 1150 und 1850 in einer transregionalen Perspektive, die über die Zentren arabischer Literaturproduktion in Ägypten und Syrien hinausreicht. Diese Jahrhunderte wurden bisher von der Forschung vernachlässigt und oft als ein Niedergang schöpferischer kultureller Leistung angesehen.
Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532
Projektleiter: Professor Armin Kohnle und Professor emer. Manfred Rudersdorf
Das Editionsprojekt macht die kirchenpolitischen Akten der Reformationsfürsten Kurfürst Friedrich des Weisen und seines Nachfolgers Johann erstmals in einer gedruckten und einer elektronischen Fassung für die kirchen- und allgemeinhistorische Forschung zugänglich. Das Projekt präsentiert seine Ergebnisse fortlaufend digital.
Die Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Projektleiter: Professor emer. Wolfgang Huschner
Inschriften sind original oder abschriftlich überlieferte Texte auf unterschiedlichen Materialien wie Stein, Holz und Metall, aber auch Glas, Keramik, Textilien und Leder. Diese dienen als wichtige Ergänzung zur handschriftlichen und gedruckten Überlieferung. Dieses Vorhaben editiert die Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis 1650 in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.
Edition des Briefwechsels von Johann Christoph Gottsched
Projektleiter: Professor emer. Manfred Rudersdorf
Seit dem Jahr 2000 verfolgt das Vorhaben “Johann Christoph und Luise Adelgund Victorie Gottsched: Briefwechsel. Ein Korrespondenznetzwerk im Zeitalter der Aufklärung” die Aufgabe, die gesamte Korrespondenz von Johann Christoph Gottsched (1700 – 1766), einer der Zentralfiguren der deutschen und europäischen Aufklärung, in einer historisch-kritischen Ausgabe zu veröffentlichen.
Strukturen und Transformationen des Wortschatzes der ägyptischen Sprache
Projektleiter: Professor emer. Hans-Werner Fischer-Elfert
Das gemeinsame Vorhaben der Leipziger und Berliner Akademien baut ein umfassendes, philologisch-linguistisch annotiertes, digitales Korpus ägyptischer Texte aus allen Sprach- und Schriftepochen auf.
Wissenschaftliche Bearbeitung der buddhistischen Höhlenmalereien in der Kuča-Region der nördlichen Seidenstraße
Projektleiter: Professor emer. Eli Franco
In den buddhistischen Höhlenanlagen der an der Nördlichen Seidenstraße gelegenen Kuča-Region (Uigurisches Autonomes Gebiet Xinjiang, China) finden sich beeindruckende Wandmalereien aus dem 5. bis 10. Jahrhundert. Diese werden nun erstmalig in Kooperation mit Forschenden in verschiedenen europäischen Ländern, China, Japan und den USA komplett erschlossen, dokumentiert und wissenschaftlich ausgewertet.
Corpus Judaeo-Hellenisticum Novi Testamenti digital
Projektleiter: Professor Jens Herzer
Das Corpus Judaeo-Hellenisticum (CJH) umfasst die Gesamtheit der erhaltenen literarischen, nichtliterarischen sowie materialen Zeugnisse des frühen (vor-rabbinischen) Judentums (einschließlich der Qumranfunde), wie es sich unter den Bedingungen der hellenistisch-römischen Welt zwischen ca. 300 v. Chr. und 200 n. Chr. entwickelt hat. Ziel des Projektes ist die vollständige Erfassung, digitale Dokumentation sowie die kommentierende Auswertung des CJH im Hinblick auf seine Bedeutung für die Interpretation des Neuen Testaments aus den Wurzeln des von der griechisch-römischen Kultur geprägten Judentums.
Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen
Projektleiter: Professor Emer. Dan Diner
Ziel des Akademieprojekts »Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen« ist, zum Verständnis der neueren jüdischen Geschichte und Kultur Europas beizutragen.
NFDI Text+: Forschungsdateninfrastruktur und lexikalische Ressourcen
Projektleitung: Professor emer. Gerhard Heyer
Das Konsortium der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur Text+ baut eine auf Sprach-, Schrift- und Textdaten ausgerichtete Forschungsdateninfrastruktur auf und konzentriert sich dabei zunächst auf digitale Sammlungen, lexikalische Ressourcen und Editionen. Die SAW ist Konsortialpartnerin im Konsortium Text+ und beteiligt sich dort in den Task Areas „Lexical Resources“ sowie „Infrastructure/Operations“
Kulturerbe Tanz in der DDR
Projektleiter: Professor Patrick Primavesi
Dokumente und vielfältige Medienobjekte zur Tanzgeschichte der DDR befinden sich vor allem in den Sammlungen des Tanzarchiv Leipzig (ehemals Tanzarchiv der DDR), die an der Universitätsbibliothek Leipzig bereits objektbezogen erschlossen wurden. Auf dieser Grundlage untersucht das Projekt “Kulturerbe Tanz in der DDR. Pilotprojekt zur Modellierung von Ereignisdaten unter exemplarischer Berücksichtigung des Erfahrungswissens von Expertinnen und Experten” an ausgewählten Beispielen, wie sich Daten zu beteiligten Personen, Institutionen, Orten und Veranstaltungen bzw. Aufführungen verknüpfen lassen, um sie besser nutzen zu können.
Robert Schumanns Poetische Welt
Projektleiter: Professor Stefan Keym
Das Projekt “Robert Schumanns Poetische Welt. Drama – Oratorium – Vokalsymphonik – Literarisches Werk. Historisch-kritische Hybridausgabe” verbindet editorisch-philologische Grundlagenerschließung und die rezeptionshistorisch überfällige Neubewertung von Schumanns literarischen und vokalen Werken mit einem inhaltlich und methodisch neuartigen interdisziplinären Ansatz zwischen Musik- und Literaturwissenschaft sowie Digital Humanities (Digitale Edition).