Das strategische Forschungsfeld widmet sich der Erforschung von Globalisierungsprozessen wie den globalen Verflechtungen und dem Austausch zwischen Weltreligionen oder der Entwicklung menschlicher Ordnungen. Hier forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Regional-, Kultur-, Sozial-, Geistes-, Rechts- und Geschichtswissenschaften in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) und dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO).
Globale Verflechtungen und Vergleiche
Im Fokus des Forschungsprofilbereichs „Globale Verflechtungen und Vergleiche“ stehen Herausbildung und Wirkungsweise der global condition, die alle Gesellschaften in materielle und kulturelle Verflechtungen zwingt und dabei stetig neue Ungleichheiten hervorbringt. Im Profilbereich forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Regional-, Kultur-, Sozial- und Geschichtswissenschaften in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) und dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO). Die Forschungsaktivitäten im Profilbereich stützen sich auf die Arbeiten des Leipzig Reserach Centre Global Dynamics (ReCentGlobe), unter der Leitung von Professor Matthias Middell. Das ReCentGlobe ist eine zentrale Einrichtung der Universität Leipzig und widmet sich in einer breiten interdisziplinären Kooperation der Untersuchung von Globalisierungsprojekten in Vergangenheit und Gegenwart. Die Ausbildung von derzeit mehr als 120 Doktorandinnen und Doktoranden aus über 30 Ländern ist in der Graduate School Global and Area Studies gebündelt.
Der Profilbereich stützt sich auf drittmittelfinanzierte Forschungsverbünde wie den Sonderforschungsbereich 1199 „Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen“ und die Kolleg-Forschungsgruppe 2344 „Multiple Secularities – Beyond the West, Beyond Modernities“. Zudem ist er durch das Forum for the Study of the Global Condition mit den benachbarten Universitäten Erfurt, Halle und Jena sowie den Max-Planck- und Leibniz-Instituten an diesen Standorten eng verbunden.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit fußt auch auf interdisziplinären Master-Studiengängen in den Global Studies, den European Studies und dem geplanten Bachelor-Wahlfach Transregional Studies. Einige dieser Studiengänge werden auch im Ausland angeboten, wie der Master Global Studies with a special Emphasis on Peace and Security in Africa an der Addis Abeba University und der internationale Master Small Enterprise Promotion and Training in Leipzig und dem Heimatland.
Die Einwerbung großer Verbundprojekte und die außerordentlich gute Vernetzung zwischen den beteiligten universitären und außeruniversitären Forscherinnen und Forschern ermöglicht dem Profilbereich „Globale Verflechtungen und Vergleiche“ ein breit gefächertes Arbeitsprogramm zum Vergleich von Globalisierungen. Im Rahmen der Forschungsstrategie unterstützt unsere Universität die Weiterentwicklung des Bereichs zu einem integrierten Zentrum. Hierfür beantragen haben wir efolgreich den Forschungsbau Global Hub beim Wissenschaftsrat beantragt, der die interdisziplinäre Zusammenarbeit unter einem Dach bündelt, die internationalisierte Doktorandenausbildung der vielen beteiligten kleinen Fächer zusammenführt, neue Verfahren der Digital Humanities technisch und methodisch unterstützt sowie optimale Bedingungen für die Begegnung von Forschung und Öffentlichkeit schafft.
- Leipzig Research Centre Global Dynamics
- Erziehungswissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für Geschichte, Kunst und Regionalwissenschaften
- Fakultät für Physik und Erdsystemwissenschaften
- Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie
- Juristenfakultät
- Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)
- Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL)
- Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow
- Philologische Fakultät
- Theologische Fakultät
SFB 1199: Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen
Sprecher: Prof. Dr. Matthias Middell (Global and Area Studies Institute, Leipzig Research Center Global Dynamics)
Der Sonderforschungsbereich „Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen“ untersucht erstens das Zustandekommen von Raumformaten – die Ergebnisse räumlichen Handelns einzelner Akteursgruppen, wie etwa Territorien, Netzwerke, Ketten, Enklaven, Korridore oder (Sonder-)Zonen. Zweitens zielt der Sonderforschungsbereich darauf ab, die Kombination dieser Raumformate zu komplexen Raumordnungen und deren historischen Wandel seit dem 18. Jahrhundert unter modernen Globalisierungsbedingungen zu verstehen.
FOR 2344: Multiple Secularities – Beyond the West, Beyond Modernities
Sprecher:in: Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr (Institut für Kulturwissenschaften, Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie) und Prof. Dr. Christoph Kleine (Religionswissenschaftliches Institut, Fakultät für Geschichte , Kunst und Regionalwissenschaften)
Die Kolleg-Forschungsgruppe “Multiple Secularities” untersucht unterschiedliche Arrangements der Säkularität – der Trennung des „Religiösen“ vom „Weltlichen“ – in Kulturkreisen außerhalb der westlichen modernen Welt. Auf diese Weise wollen die hier arbeitenden Forscherinnen und Forscher die damit einhergehenden Konflikte um Deutungsmacht und Geltungsansprüche in verschiedenen Regionen der Welt nachvollziehen.
SPP 2361: Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre
Sprecher: Prof. Dr. Christoph Zielhofer (Insitut für Geographie, Fakyltät für Physik und Erdsystemwissenschaften)
Das Schwerpunktprogramm 2361 „Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre“ erforscht, wie menschliche Gesellschaften und vorindustrielle Auen Mitteleuropas zusammengewirkt haben. Ob und seit wann Menschen auf die Auenentwicklung Einfluss genommen haben, ist die zentrale Frage des Schwerpunktprogramms. Die Universität Leipzig, die Universität Tübingen und die TU Darmstadt haben gemeinsam das Rahmenprogramm entwickelt.
GRK 2899 Belongings
Sprecherin: Prof. Dr. Yfaat Weiss (Historisches Seminar, fakultät für Geschichte, Kunst und Regionalwissenschaften und Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow)
Sprecher: Prof. Benjamin Pollock (The Hebrew University of Jerusalem, Israel)
Im interdisziplinär angelegten Internationalen Graduiertenkolleg GRK 2899 „Belongings: Jüdische materielle Kultur in und jenseits von Europa im 20. Jahrhundert“ wird über den Zugang von Objekten und Materialität moderne jüdische Geschichte und Kultur erforscht. Das GRK, getragen durch eine Kooperation zwischen der Hebräischen Universität Jerusalem, der Universität Leipzig und dem Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow, wird ein ambitioniertes Qualifizierungsprogramm für herausragende internationale Doktorand:innen anbieten. Fünf Forschungscluster (Practice, Ownership, Text, Memory, Stage), die jeweils von PIs beider Standorte geleitet werden und verschiedene Disziplinen repräsentieren, sollen im Rahmen des Graduiertenkollegs in einen fruchtbaren Dialog gebracht werden, um die jüdischen materiellen Kulturen Europas und in den Ländern der (forcierten) jüdischen Emigration vom 19. bis zum 21. Jahrhundert möglichst umfassend und facettenreich zu erforschen.
Emmy Noether Nachwuchsgruppe: Afrikanische regionale Wirtschaftsgemeinschaften (RECs) in globaler Politik
Leitung: Dr. Jens Herpolsheimer (Leipzig Research Center Global Dynamics)
Die Nachwuchsgruppe untersucht die Rolle der afrikanischen regionalen Wirtschaftsgemeinschaften (RECs) in der Aushandlung und Umsetzung von komplex miteinander verflochtenen und versicherheitlichten (securitized) regional/globalen Politikfeldern.
Heisenberg Programm
- Heisenberg Professur: Modern Turkology
Prof. Dr. Markus Dreßler (Religionswissenschaftliches Institut, Fakultät für Geschichte, Kunst und Regionalwissenschaften) - Heisenberg Professur: Blended Legitimacy: Nichtstaatliche Herrschaftsakteure und der Wandel politischer Ordnung in Nachkriegsgesellschaften
Prof. Dr. Solveig Richter (Institut für Politikwissenschaften, Fakultät für Geschichte, Kunst und Regionalwissenschaften) - Heisenberg Stelle: Digitalisierung und mentale Gesundheit
PD Dr. Claudia Lang (Institut für Ethnologie, Fakultät für Geschichte, Kunst und Regionalwissenschaften) - Heisenberg Stelle: Neue soziale Normen und moralische Dilemmata als Folge der COVID-19 Pandemie
PD Dr. Ivar Krumpal (Institut für Soziologie, Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie) - Heisnberg Stelle: Die Herausbildung konfessioneller Kulturen in Polen-Litauen im 18. Jahrhundert 2. Religiöse Konversion als Statement
PD Dr. Sebastian Rimestad (Religionswissenschaftliches Institut, Fakultät für Geschichte, Kunst und Regionalwissenschaften)
Bundesministerium für Bildung und Forschung
- FGZ – Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig Research Centre Global Dynamics und Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie, Global und European Studies Institut)
Laufzeit: 2020 – 2024
Mehr Erfahren - Das umstrittene Erbe von 1989: Aneignungen zwischen Politisierung, Popularisierung und historisch-politischer Geschichtsvermittlung
Projektleitung: Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr (Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kulturwissenschaften)
Laufzeit: 2018 – 2025
Mehr Erfahren - RIRA – Radikaler Islam versus radikaler Anti-Islam. Gesellschaftliche Polarisierung und wahrgenommene Bedrohungen als Triebfaktoren von Radikalisierungs- und Co-Radikalisierungsprozessen bei Jugendlichen und Post-Adoleszenten
Projektleitung: Prof. Dr. Gert Pickel (Institut für Praktische Theologie)
Laufzeit: 2020 – 2024
Mehr Erfahren - Weltwissen – Die Produktion von Weltwissen im Umbruch
Projektleitung: Matthias Middell (Global and European Studies Institute / ReCentGlobe)
Laufzeit: 2021 – 2025
Mehr Erfahren - MECAM — Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb
Projektleitung: Prof. Dr. Jörg Gertel (Fakultät für Physik und Erdsystemwissenschaften, Institut für Geographie)
Laufzeit: 2020 — 2023
MEHR ERFAHREN - Re-Act – Rechtsstaatlichkeit in Ostmitteleuropa
Projektleitung: Prof. Dr. Astrid Lorenz (Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie und ReCentGlobe)
Laufzeit: 2021 — 2024
Mehr erfahren - ANCIP – Kompetenznetz „African non-military conflict intervention practices”
Projektleitung: Prof. Dr. Ulf Engel (Fakultät für Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaften; Institut für Afrikastudien)
Laufzeit: 2022 – 2026
Mehr erfahren
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
- Rassismus als Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Kontext ausgewählter gesellschaftlich-institutioneller Bereiche
Projektleiter: Prof. Dr. Gert Pickel (ReCentGlobe)
Laufzeit: 2022 – 2024
Mehr erfahren
Bundesverwaltungsamt
- InRa-Studie — Rassismus als Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Kontext ausgewählter gesellschaftlich-institutioneller Bereiche
Projektleitung: Prof. Dr. Gert Pickel (Theologische Fakultät, Institut für Praktische Theologie)
Laufzeit: 2021 – 2024
Mehr erfahren
Der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland
- Elitenmonitor – Personelle Unterrepräsentation der Ostdeutschen in zentralen Führungspositionen: Zeitliche Entwicklung, Mechanismen, Handlungsoptionen
Projektleiter: Dr. Lars Vogel (Institut für Politikwissenschaft), Prof. Dr. Astrid Lorenz (Institut für Politikwissenschaft)
Laufzeit: 2022 – 2025
Mehr erfahren
Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung
- Else Frenkel-Brunswik Institut
Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Decker (Leipzig Resesarch Center for Global Dynamics - ReCentGlobe)
Laufzeit: 2020 – 2024
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ERC Advanced Grant "Transopera – Opera and the Politics of Empire in Habsburg Europe 1815-1914"
Preisträger: Prof. Dr. Axel Körner (Historisches Seminar, Fakultät für Geschichte, Kunst und Regionalwissenschaften)
Die auf dem Leibniz ScienceCampus „Eastern Europe - Global Area“ (EEGA) zusammenwirkenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fragen danach, wie sich Gesellschaften des östlichen Europas in globalen Prozessen und Konflikten positionieren. Sie wollen neues Wissen über den akademischen Bereich hinaus bekanntmachen. Zudem verbinden sie die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit internationalen und interdisziplinären Studiengängen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vermittlung von Forschungsergebnissen in Medien und in eine breite Öffentlichkeit.
Das Forum for the Study of the Global Condition erforscht, wie verschiedene Akteure mit grenzüberschreitender Migration, Warenaustausch, Finanzflüssen und dem Transfer von Ideen umgehen und damit „das Globale“ überhaupt erst erschaffen und für sich jeweils bestimmen. Es wurde gemeinsam von den Universitäten in Halle, Jena, Erfurt und Leipzig gegründet, um die Forschungen der Geistes- und Sozialwissenschaften standortübergreifend zu bündeln und zu verknüpfen.
Transdisziplinäre Forschungsmöglichkeiten eröffnen sich durch den Leipziger Weg über die Forschungsstrategie unserer Universität. Eine Verknüpfung von Globalisierungsthemen mit den Natur- und Lebenswissenschaften bietet sich in den Themenbereichen Global Health, Biodiversität und Klimaforschung an.