"Der eigentliche Jahrestag der Gründung des Ostasiatischen Instituts war bereits im Mai. Wir haben aber unsere Feier bewusst mit dem Geburtstag der Universität am 2. Dezember zusammengelegt, um unser Institut in Bezug zur über 600-jährigen Geschichte der Universität zu setzen", sagt der Leiter des Ostasiatischen Instituts der Universität, Prof. Philip Clart. Die Fachtagung zum Jubiläum, die am 2. Dezember in den Institutsräumen in der Schillerstraße 6 stattfindet, befasst sich neben der Historie auch mit der Rolle und den Herausforderungen von Sinologie und Japanologie im 21. Jahrhundert und stellt laufende Forschungsarbeiten am Institut vor. Die Themen reichen von popularkultureller Japanforschung über Reflexionen zur Sinologie im Zeitalter der Globalisierung bis hin zu Alkoholkonsum und Alkoholkritik in der Gesellschaft des frühen chinesischen Mittelalters.
"Die aktuellen Herausforderungen in Lehre und Forschung sind vielfach", betont Clart. Als Beispiel nennt er "die Zwangsjacke des dreijährigen Bachelorstudiums", da schwierige Sprachen wie Chinesisch oder Japanisch in Wort und Schrift kaum in drei Jahren zu vermitteln seien. Die Leipziger Sinologie und Japanologie versuchen, diesem Strukturproblem dadurch zu begegnen, dass sie ihre Studierenden zur Streckung der Studienzeit mittels Sprachstudienaufenthalten in Ostasien ermutigen und bei der Einwerbung von Stipendienmitteln dafür aktiv unterstützen.
Das Ostasiatische Institut ist eine der ältesten sinologischen und japanologischen Forschungs- und Ausbildungsstätten im deutschsprachigen Raum und das einzige seiner Art in den neuen Bundesländern.