Pressemitteilung 2006/065 vom

An der Universität Leipzig wurde am 2. März 2006 eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung studierender Spitzensportler/innen unterzeichnet, die gegenüber ihrer Vorgängerin von 2000 einige wichtige Verbesserungen enthält. So benennt die Universität jetzt einen Verantwortlichen für den Spitzensport, Prof. Dr. Jürgen Dietze von der Sportwissenschaftlichen Fakultät, der künftig der Ansprechpartner der ausgewählten Spitzensportler ist und in Konfliktfällen als Clearingstelle entscheidet. Zum zweiten stellt die Universitäten den Athleten persönliche Mentoren aus den Fakultäten für die individuelle Studienplanung bereit.

Die Vereinbarung wurde zwischen der Universität Leipzig, dem Olympiastützpunkt Leipzig, dem Studentenwerk Leipzig und dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband geschlossen und von den jeweiligen Leitern Prof. Franz Häuser, Dr. Winfried Nowack, Frank Kießling und Olaf Tabor unterzeichnet. Von ihr betroffen sind gegenwärtig 21 Spitzensportlerinnen und Spitzensportler des A-, B- und C-Kaders, darunter Weltmeister und Olympiamedaillengewinnerinnen im Judo und Schwimmen. Die Athleten kommen aus den Sportarten Judo (4), Kanu-Rennsport, Handball (3), Leichtathletik, Schwimmen (4), Ringen (3), Orientierungslauf (2), Rudern, Schießen und Radsport. Studienfächer sind vorwiegend Sportwissenschaft, Medizin, Lehramtsfächer, aber auch Wirtschaftsmathematik, Religionswissenschaft, Pharmazie und Geschichte. Des weiteren sind sechs Studierende in den Sportarten Turnen, Handball und Volleyball in Mannschaften der 1. Bundesliga aktiv.

Übereinstimmender Tenor der zur Vertragsunterzeichnung anwesenden Fachleute und Aktiven des Spitzensports, darunter die Langstreckenschwimmer Toni Franz und die Schwimmerin Janina-Kristin Götz: Die neue Vereinbarung wird dazu beitragen, dass sich spitzensportliches Engagement und akademische Ausbildung noch besser vereinbaren lassen. Rektor Häuser bekannte sich nachdrücklich zu der Verantwortung der Universität für eine konkrete individuelle Unterstützung der vom Olympiastützpunkt vorgeschlagenen Spitzensportler. Im Kern geht es darum, den Studien-, Praktika- und Prüfungsplan so zu flexibilisieren, dass er mit dem Trainings- und Wettkampfplan in Übereinstimmung gebracht werden kann. Für die Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften sowie an Olympischen Spielen können auch zusätzliche Semester eingeführt werden. Auch sollen leistungssportliche Aktivitäten von Studienbewerbern für Fächer mit örtlichem Numerus clausus bei der Selbstauswahl durch die Universität berücksichtigt werden.
Die Universität Leipzig als Partnerhochschule des Spitzensports erhielt vom Generalsekretär des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes, Olaf Tabor, Anerkennung für ihr seit längerem praktiziertes engagiertes, eben gerade nicht gleichgültiges Verhalten gegenüber den durch Studium und Sport immens beanspruchten Athleten. Gleichwohl waren sich alle einig, dass hier mit klaren Regelungen nur günstige Rahmenbedingungen geschaffen werden, die jetzt von beiden Seiten mit Leben erfüllt werden müssen.