„Der Leibniz-Preis für Nico Eisenhauer würdigt dessen herausragende Arbeiten zu den Auswirkungen des globalen Wandels auf die Biodiversität und Ökosystemfunktionen“, heißt es in der Begründung der DFG. Der mit 40 Jahren jüngste Preisträger gehöre „schon jetzt zu den führenden Wissenschaftlern seines Gebiets“. Eisenhauers Forschung erbrachte demnach „wesentliche Weiterentwicklungen in der ökologischen Theorie und ein grundlegendes Verständnis der funktionellen Bedeutung von Biodiversität“.
2014 erhielt Eisenhauer bereits den Heinz Maier-Leibnitz-Preis und wurde zum Professor der Universität Leipzig berufen. Er ist Sprecher des „Jena-Experiments“, eines der international bekanntesten Biodiversitätsexperimente. 2016 wurde ihm einer der renommierten „Starting Grants“ des Europäischen Forschungsrats (ERC) zuerkannt.
„Ich kann es kaum glauben, das ist der Wahnsinn!“, sagte Eisenhauer heute Nachmittag in einer ersten Reaktion. „Ich bin sehr glücklich für mein tolles Team, das ich nun weiter beschäftigen und unterstützen kann. Wir wollen die funktionelle Biodiversitätsforschung weiter vorantreiben, unter anderem im ‚MyDiv‘-Experiment in Bad Lauchstädt. Es ist wichtig, dass die Erforschung der Biodiversität im Boden stärker in den Fokus gerückt wird.“
„Ein Weltstar“
Prof. Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig, kommentierte die Nachricht wie folgt: „Nico Eisenhauer ist einer der besten Forscher der Universität Leipzig, einer, der bereits in jungen Jahren herausragende Leistungen erbracht hat. Seine Forschungsinteressen an den Auswirkungen von Umwelt- und Klimawandel für die Biodiversität prägen Leipzig. Ich gratuliere ihm von Herzen, und ich freue mich mit ihm.“
Prof. Dr. Christian Wirth, Leiter der Arbeitsgruppe „Spezielle Botanik und Funktionelle Biodiversität“ an der Universität Leipzig und Sprecher des iDiv, sagte: „Ich kenne Nico Eisenhauer seit seiner Promotionszeit im ‚Jena Experiment‘ – er war damals ein akademisches Wunderkind. Heute ist er ein Weltstar, der eines der dicksten Bretter der funktionellen Biodiversitätsforschung bohrt. Er möchte wissen, wie die unsichtbare aber verwirrend große Biodiversität des Bodens unsere Ökosysteme am Laufen hält – ein Menschheitsthema. Dafür bedient er virtuos die gesamte Klaviatur des integrativen Konzepts von iDiv, vom Großexperiment bis zur globalen Synthese.“
Über den Preis
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Ziel des Leibniz-Programms, das 1985 eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftler zu erleichtern.
Die Ausgezeichneten erhalten jeweils ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro. Diese Gelder können die Preisträgerinnen und Preisträger bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden. Die Leibniz-Preise 2021 werden am 15. März in einem virtuellen Rahmen verliehen.