Frakturen des Beckenrings bei älteren Menschen nehmen aufgrund des demografischen Wandels deutlich zu. Da sich diese Knochenbrüche in ihrer Form und der daraus folgenden Stabilität unterscheiden, wurde eine spezielle Klassifikation für diese Frakturen des Beckenrings entwickelt. Die prämierte Arbeit des Leipziger Unfallchirurgen und Orthopäden PD Dr. Pieroh untersuchte diese Klassifikation auf Verlässlichkeit, Objektivität und Therapierelevanz. Zusätzlich wurden die Bänder der Symphyse, der Verbindung der beiden Hüftbeine, hinsichtlich ihrer Anatomie und Unterschiede untersucht. Hier konnte aufgezeigt werden, dass die Symphysenbänder nicht nur der mechanischen Stabilisierung dienen, sondern auch als Anker für Bauch – und Oberschenkelmuskulatur.
Der Leipziger Wissenschaftler stellte fest, dass die aktuelle Klassifikation bei der Entscheidung zu Therapien aufgrund von bildgebenden Verfahren, auf Basis von Computertomografien, hilfreich ist, jedoch patientenspezifische Faktoren wie der Allgemeinzustand, Pflegebedürftigkeit und die Mobilisation ebenfalls in die Entscheidung für die Therapie von Beckenbrüchen älterer Personen einfließen müssen.