Prof. Dr. Katja Liebal ist Verhaltensforscherin und leitete von 2020 bis 2023 die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kinder und Natur im LeipzigLab. Seit Januar 2024 ist sie erste Direktorin des LeipzigLab.
Kürzlich wurden Sie zur ersten Direktorin des LeipzigLab berufen. Was bedeutet diese Position für Sie und für das LeipzigLab?
Für mich persönlich bedeutet die Übernahme dieser Rolle, dass ich auch über das Ende der AG „Kinder und Natur” hinaus mit dem LeipzigLab verbunden bleiben und zusammenarbeiten kann und darüber freue ich mich sehr. Für das LeipzigLab bedeutet dies gemeinsam mit dem Rektorat an einer Verstetigungsperspektive des LeipzigLabs arbeiten zu können, damit es zu einem festen Bestandteil in der Forschungslandschaft der Universität Leipzig wird und sein volles Potenzial entfalten kann.
Was waren die Ziele und die Vision, die 2019 zur Gründung des LeipzigLab geführt haben?
Ein wesentliches Ziel war es, einen geschützten und gleichzeitig für Mitglieder der Universität Leipzig offenen Raum zum interdisziplinären Austausch, zum Dialog der Disziplinen auf Augenhöhe und hier besonders für die Begegnung von Geistes- und Naturwissenschaften zu schaffen. Das LeipzigLab stellt diesen Raum und auch die Zeit für die Forschenden im Lab zur Verfügung, die sich an mindestem einem Tag pro Woche, für die Dauer von drei Jahren, intensiv mit den Themen der eigenen AG sowie denen der anderen Gruppen auseinandersetzen. Durch diese besondere Art der Zusammenarbeit sollen erste Ideen zu Forschungsfragen und Projektanträgen weiterentwickelt und neue Forschungsfelder in den Schnittmengen der verschiedenen Disziplinen identifiziert werden.
Was ist so besonders an dem Konzept der Interdiszplinarität?
Im LeipzigLab begegnen sich Menschen, die sich im normalen Uni-Alltag, also während der Lehre, Kommissionsarbeit, klassischen Drittmittelprojekten, nicht über den Weg gelaufen wären. Hier arbeiten Philosophen mit Rechtswissenschaftlern, Historikerinnen gehen auf Exkursion mit Geographen, Psychologinnen entwickeln Verbundprojekte mit Biodiversitätsforschern, Ökonomen, Pädagogen.