Multiperspektivität akzeptieren und Quellen kritisch hinter
Wie man den Nahostkonflikt unterrichtet.
– Vorlesung in englischer Sprache –
Dieser Vortrag bietet Anregungen zu Quellenkritik und zum Umgang mit widersprüchlichen Perspektiven für alle, die den Nahostkonflikt in Unterrichtskontexten thematisieren.
Abstract des Referenten:
Ob an der Universität oder in der Schule, die Diskussion über den Nahostkonflikt mit Studenten ist immer eine Herausforderung. Gegensätzliche Perspektiven und Narrative, eine Vielzahl von Quellen, von denen viele unzuverlässig und stark parteiisch sind, sowie emotionale Reaktionen auf menschliches Leid erschweren nuancierte Debatten und vereinfachen Schwarz-Weiß-Darstellungen weiter. Dieser Vortrag soll eine Orientierungshilfe für Hochschul- und Schullehrer sein, die auf der Suche nach verlässlichen Quellen sind, die nach wissenschaftlichen Standards erstellt wurden. Außerdem sollen solche vereinfachten Darstellungen überwunden werden, indem das Bewusstsein für die Komplexität und Vielfalt der arabischen, muslimischen, israelischen und jüdischen Perspektiven auf den Konflikt, seine Wurzeln und seine möglichen Lösungen geschärft wird. In der Vorlesung werden auch Strategien erörtert, mit dieser Komplexität und Vielfalt umzugehen sowie die Opferrolle und die Empfindlichkeiten beider Seiten zu respektieren.
- Referent:
Dr. Gilad Ben-Nun, Senior Research Fellow, Institut für Globale und Europäische Studien, Universität Leipzig - Moderation:
Prof. Dr. Matthias Middell, Prorektor für Campus-Entwicklung: Kooperation und Internationalisierung
Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Der Nahostkonflikt im Kontext veränderter globaler Dynamiken.
Die Reihe setzt sich mit den historischen Kontexten des 7. Oktober auseinander, beleuchtet die Komplexität beziehungsweise Gegensätzlichkeit der Perspektiven auf Wurzeln und Ursachen des Konflikts und ordnet Entwicklungen in Nahost in größere regionale Zusammenhänge ein.