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Die Partneruniversitäten Leipzig und Vanderbilt in Nashville, Tennessee (USA) wollen ihre enge Kooperation bis 2030 fortsetzen. Beim Besuch einer Delegation der Universität Leipzig unter Leitung der Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell und des Prorektors für Campusentwicklung: Kooperation und Internationalisierung, Prof. Dr. Matthias Middell, in Nashville unterzeichneten beide Seiten am Dienstagabend (20. August, Ortszeit) eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung, mit der sie ihre seit 15 Jahren bestehende Zusammenarbeit um weitere sechs Jahre verlängerten. Ziel ist es, die Kooperation in Forschung, Lehre und Transfer weiter auszubauen und die gemeinsame Förderung von Nachwuchswissenschaftler:innen in den Blick zu nehmen.

Bei einem Festakt im Vanderbilt Tower in Nashville wurde die zehnköpfige Delegation aus Leipzig vom Kanzler der Vanderbilt University, Prof. Dr. Daniel Diermeier, und der Prorektorin für Internationales, Prof. Dr. Tracy Denean Sharpley-Whiting, empfangen. Damit starteten die Kooperationsfeierlichkeiten in Nashville. „Die Vanderbilt Universität ist einer unserer engsten und wichtigsten Partner in den USA. Daher freue ich mich außerordentlich, dass wir unsere bewährte Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren fortsetzen und unsere Beziehungen sogar noch vertiefen werden. Gerade in diesen politisch bewegten Zeiten benötigen wir wissenschaftlich fundierte Diskurse und freundschaftliche Dialoge, und ich bin froh, dass unsere amerikanischen Partner in Nashville dies ebenso sehen“, betonte Rektorin Obergfell. 

Ein Schwerpunkt des Programms ist ein wissenschaftlicher Workshop vom 20. bis 23. August 2024. Erneut präsentieren dabei Forschende aus den Fachbereiche Medizin und Naturwissenschaften aktuelle Ergebnisse in fachspezifischen Symposien, um die bestehenden Forschungskooperationen zu vertiefen und neue zu initiieren. Eingebettet in ein kulturelles Rahmenprogramm, wurde das 15-jährige Bestehen der Universitätspartnerschaft und die zehnjährige Förderung durch die Max Kade Foundation gefeiert. 

Zugleich war der Workshop auch das Kick-off-Meeting für die Zusammenarbeit zwischen dem Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence (ScaDS.AI) der Universität Leipzig und der TU Dresden mit dem Lab for Immersive AI Translation (VALIANT) und dem Center for Applied AI in Protein Dynamics an der Vanderbilt University. Es ist vorgesehen, in den nächsten Jahren die wissenschaftlichen Kooperationen im Bereich Informatik mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz und ihre Anwendung in den verschiedensten Disziplinen von den Geisteswissenschaften (Digital Humanities), über die Lebens-, Erd- (Biodiversität) und Sozialwissenschaften bis hin zu Medizin und Naturwissenschaften zu verstärken. 

„Eine strategische Partnerschaft mit der Vanderbilt Universität aufzubauen, ist einer der Ecksteine unserer Internationalisierungsstrategie. Dies bedeutet, eine möglichst große Breite der beteiligten Fächer zu erreichen, was sich auch in der Zusammensetzung der Leipzig Delegation widerspiegelte: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Medizin, den Natur-, Kultur- und Rechtswissenschaften reisten nach Nashville, um weitere neue Netzwerke zu knüpfen. Und wir haben Formate identifiziert, in denen wir uns gemeinsam weiterentwickeln wollen“, unterstreicht Prorektor Middell. 

Ursprünglich über die Biochemie entstanden, ist die Kooperation mittlerweile in vielen Disziplinen aktiv und erfolgreich. Neben einem kontinuierlich wachsenden fachlichen Austausch und vielen gemeinsamen, drittmittelfinanzierten Projekten ist die Partneruniversität vor allem für Leipziger Promovierende ein begehrtes und attraktives Ziel für einen internationalen Forschungsaufenthalt. 

„Diese Universitätspartnerschaft hat einzigartige interdisziplinäre Arbeiten hervorgebracht und Lebensläufe maßgeblich mitgestaltet. Auch hat sich das Programm im Verlauf der Zeit weiterentwickelt, so sind neue Forschungsfragen, neue Projekte und Projektpartner hinzugekommen; doch an der intensiven wissenschaftlichen Zusammenarbeit hat sich nichts geändert. Die Förderung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereichert nicht nur die Universitäten, sondern strahlt international auf den Forschungsbereich aus. Wir wollen auch zukünftig junge Nachwuchswissenschaftlerinnen fördern und motivieren in den USA und Deutschland zu forschen“, betont Annette Beck-Sickinger, Koordinatorin der Universitätspartnerschaft an der Universität Leipzig.

„Diese Förderung sichert die Rahmenbedienungen der Forschungsaufenthalte ab und bilden die Basis für darauf aufbauende Projekte, trägt zur Qualifizierung der jungen Wissenschaftler bei, fördert den Wissenstransfer über die Fachdisziplinen hinweg und ermöglichst Anschlussfinanzierungen für gemeinsame Verbundprojekte. Ich freue mich besonders, dass die Delegation der Universität Leipzig mehrere junge Professoren beinhaltet, die hier neue Kollaborationen suchen, die diese Zusammenarbeit in neue Richtungen tragen wird“, sagt Jens Meiler, Koordinator der Universitätspartnerschaft an der Vanderbilt University und Humboldt-Professor an der Universität Leipzig.