Als Kinderärztin und Wissenschaftlerin widmet sich Antje Körner der Komplexität der Adipositas in einem translationalen und ganzheitlichen Forschungsansatz, der experimentelle Zell- und Molekularbiologie, klinische und genetische Studien kombiniert. Ihr Ziel ist es, nicht nur die epidemiologischen und klinischen Zusammenhänge zu beschreiben, sondern auch die Mechanismen dahinter besser zu verstehen. Mit Hilfe experimenteller Forschung geht sie der Frage nach, ob und wie genetische und umweltbedingte Risikofaktoren zum Adipositasrisiko beitragen. „Durch ein besseres Verständnis dieser Wechselwirkungen zwischen epidemiologischen und klinischen Assoziationen, den zugrunde liegenden Mechanismen - mit besonderem Augenmerk auf frühe Veränderungen im Fettgewebe - und der funktionellen Bedeutung genetischer und umweltbedingter Risikofaktoren bei der Entwicklung von Adipositas im Kindesalter und den sich daraus ergebenden metabolischen Komorbiditäten wollen wir die Risikoprofile auf individueller und bevölkerungsbezogener Ebene präzisieren. Darüber hinaus ist es unser Ziel, umsetzbare Präventions- und Behandlungsziele zu identifizieren und den Nachweis für ein besseres Ansprechen auf die Behandlung zu erbringen, wenn diese Maßnahmen frühzeitig, bereits im Kindesalter, eingeleitet werden", so die Forscherin.
Mit dem Preisgeld will Antje Körner untersuchen, wie Kinder mit einem besonderen Risiko für die Entwicklung von Adipositas und frühen Stoffwechselstörungen identifiziert werden können, und wissenschaftliche Belege für den nachhaltigen Nutzen einer frühzeitigen Intervention und eines Behandlungsbeginns bei diesen Kindern liefern. „Forschungsansätze im Kindesalter bieten eine einzigartige Gelegenheit, die frühesten biologischen und umweltbedingten Risikofaktoren für Adipositas zu erkennen, vorzugsweise modifizierbare Faktoren", erklärt sie. "Sobald wir die Kinder mit dem höchsten Risiko identifiziert haben, werden wir untersuchen, ob wir das Fortschreiten der Adipositas und ihrer Begleiterkrankungen durch intelligente Interventionen verhindern oder verlangsamen können – zum Beispiel durch eine innovative pharmakologische Behandlung in Kombination mit einem psychologischen Therapieansatz."
Über die Unterstützung von Antje Körners Forschungsprogramm für die nächsten drei Jahre mit diesem Forschungspreis wird die Anerkennung dazu beitragen, das Bewusstsein für die medizinische und wissenschaftliche Notwendigkeit zu schärfen, Adipositas bei Kindern als chronische Krankheit mit lebenslangen Folgen zu adressieren. "Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder auf der nationalen und internationalen Forschungsagenda stehen und die Behandlungslücke überwinden."