Sonderveranstaltung des Kollegs der Wissenschaftlichen Weiterbildung
Mitten in Europa – Der Dreißigjährige Krieg als Epochenzensur
Der Dreißigjährige Krieg markiert mit dem Frieden von 1648 den blutigen Übergang Europas vom Mittelalter in die politische Moderne. Prof. em. Dr. Manfred Rudersdorf gibt am Dies academicus einen spannenden Einblick in diese wechselvolle Epoche.
Mit dem berühmten Prager Fenstersturz im Mai 1618 begann ein gewaltiger Krieg, der Millionen Menschenleben fordern und bis 1648 drei Jahrzehnte andauern sollte. Damals wurden weite Teile Deutschlands und Mitteleuropas verwüstet. Der Vortrag verknüpft das politisch-konfessionelle mit dem militärischen Geschehen und zeigt Spuren auf, wie beklemmend-dramatisch der Krieg erfahren und durchlitten wurde: als Strafe Gottes, als Kampf um die deutsche Freiheit, als blutiger Weg zu einem europäischen Frieden. Eingeordnet wird das Kriegsgeschehen in das große religiöse Ringen von Reformation und Gegenreformation, in den Machtkampf zwischen habsburgischem Kaiser und deutschen Reichsständen, in die Pläne und Ziele der Konfliktparteien im Reich und in den Nachbarstaaten. Das Friedenswerk von 1648 markierte schließlich endgültig den Abschied vom Mittelalter und öffnete den epochalen Weg in die moderne aufgeklärter Herrschafts- und Staatspraxis.
Diese Vorlesung findet als Sonderveranstaltung im Rahmen des Kollegs der Wissenschaftlichen Weiterbildung statt. Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich.
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