Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Art: Kolloquium
Ort: GWZ, H3 2.15
Referent:in: Waltraud Schütz (Wien)

Vortrag im Rahmen des Kolloquiums Neuere Kultur- und Ideengeschichte im WS 2024/25. Kommentar: Ulrike Langbein (Leipzig).

Die Briefe der Schwestern Hoyos-Sprinzenstein aus den 1820er und 1830er Jahren geben Einblick in Konsumgewohnheiten und Praktiken des Laientheaters, auch „Haustheater“ genannt. Der Einkauf von Waren in der Reichshauptstadt, so genannte „Commissionen“, kommunizierte die Zuneigung zwischen den Geschwistern und eröffnete den jüngeren, noch unverheirateten Frauen der Familie einen Handlungsraum. In einigen Fällen lässt sich die Herkunft der Waren rekonstruieren und zeigt den adeligen Modekonsum als sozialen Raum der Begegnung und Interaktion von Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten. Demgegenüber fungierten Theateraufführungen als Medium der Abgrenzung gegenüber anderen Gesellschaftskreisen. Der Vortrag untersucht zeitgenössische Trends und Vorlieben und beleuchtet die Rolle des Adels bei der Prägung von Konsumkulturen und Theaterpraktiken.