Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Art: Vorlesung/Vortrag, Präsenz
Ort: Bibliotheca Albertina (Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig), Vortragssaal

Begleitveranstaltung zur Ausstellung „EinBlick #5“: Was ist dran? Arsen im Bibliotheksbestand in der Bibliotheca Albertina. Die Kurzvorträge gehen auf den Umgang mit den toxischen Pigmenten und die Kulturgeschichte des giftiges Stoffs Arsen ein.

Im Frühjahr 2024 sahen wir uns plötzlich mit einem kurzen Medienhype konfrontiert, der das Thema „Arsen im historischen Buchbestand“ in den Mittelpunkt rückte. Zeitungen, Radio TV und soziale Medien berichteten über die „giftige Gefahr“ in historischen Büchern. Bibliotheken reagierten und sperrten teils ganze Bestandsgruppen. 

Doch was ist dran? Wie gelangte Arsen in die Bücher, welche Gefahr geht tatsächlich von diesen Büchern aus und warum wurde das Thema gerade jetzt so intensiv diskutiert, obwohl man um den Einsatz der giftigen Farben schon lange wusste?

Diesen Fragen wollen wir mit einem kleinen „Einblick“ in die buchbinderische Vergangenheit und Gegenwart im Umgang mit den toxischen Pigmenten nachgehen. Zusätzlich zum Fokus „Buch“ streifen wir ein wenig in die Kulturgeschichte des giftigen Stoffs und wagen einen weiteren Blick auf die „Modeerscheinung“ Arsen und arsenhaltige Farben im 19. Jahrhundert.   

Kurzvorträge von den beiden Ausstellungskuratorinnen Fanny Bartholdt und Lucia Hacker.

Eintritt frei.

Begleitveranstaltung zu „EinBlick #5: Was ist dran? Arsen im Bibliotheksbestand“

Ausstellung in der Bibliotheca Albertina vom 3. August bis 6. Oktober 2024, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt frei.

Buchbinder*innen wussten schon immer um die Eigenheiten oder gar Gefahren von Materialien, mit denen sie die Schnitte oder Einbände von Büchern gestalten. Besonders die arsenhaltigen Farbpigmente, wie das leuchtend gelbe Auripigment oder auch das sogenannte Schweinfurter Grün“ wurden gerne zur Buchgestaltung verwendet. Ebenso kamen in Tapeten, Stoffen, farbigem Kinderspielzeug und sogar zur Verzierung von Konfekt oder Kuchen arsenhaltige Farbstoffe zum Einsatz, bis sie schließlich Ende des 19. Jahrhunderts verboten wurden.

Auf Grund einer Studie im Jahr 2021, in der untersucht wurde, wie man arsenbelastete Bestände erkennen und behandeln kann, rückte das Thema nach über 140 Jahren erneut in das Bewusstsein der bibliothekarischen Welt und wurde vor allem im Jahr 2024 ausgiebig von der Presse aufgegriffen. Ganze Bestandsgruppen wurden für die Benutzung gesperrt. Dahinter steht die Frage: Wie gehen wir mit potentiell toxischen Büchern im Altbestand um? In der Ausstellung werfen wir einen Blick auf die alte neue Thematik.

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Autor: Caroline Bergter