Institut für Musikwissenschaft
1. Was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet?
Musik zu analysieren bedeutet nicht ausschließlich, die einzelnen Parameter wie Töne, Klänge oder Rhythmen abstrakt zu beschreiben, sondern vor allem Zusammenhänge zu erkennen: zwischen den einzelnen Parametern, aber auch zwischen den unterschiedlichen Künsten, der Philosophie, den Religionen, den unterschiedlichen Zeitepochen, Kulturkreisen und Genres. Das fasziniert mich persönlich sehr und das möchte ich gern ganzheitlich meinen Studenten vermitteln und sie ebenfalls dafür begeistern.
2. Welche Bereitschaft, Interessen, Neigungen und welche Fähigkeiten sollten Studieninteressenten aus Ihrer Sicht mitbringen, um das Studium erfolgreich zu bewältigen?
Man sollte solide Erfahrungen in der Musikpraxis mitbringen, möglichst einige Jahre im Chor und/oder in einer Band gespielt haben, über ausreichend Klaviergrundkenntnisse verfügen, Interesse für andere Kulturen haben, neugierig und offen sein, logisch und wissenschaftlich denken und arbeiten können.
Der entscheidende Punkt ist sicher ein gehöriges Maß an Selbstdisziplin und Eigenständigkeit, um dem „Verfüttern von fertigem Wissen“ (Arnold Schönberg) entgegenwirken zu können und um seinen eigenen Weg zu gehen. Man sollte gewappnet und fit dafür sein, dass die Zeitläufe sich sehr schnell ändern. Dem sollte man Ausdauer, Handwerk und Nachhaltigkeit entgegensetzen können.
3. Welche Berufsbilder und Berufsperspektiven können sich für Absolventen dieses Studiengangs ergeben?
Es gibt viele Möglichkeiten in der musikalischen Berufspraxis wie auch im akademischen Bereich: Lektor in einem Verlag, Journalist, Dramaturg, Mitarbeit im Orchesterbüro, Musikmanagement usw. Mittlerweile gibt es außerdem ganz neue Berufsbilder, die es so vor 10 oder 20 Jahren noch nicht gegeben hat, ausgehend von der Entwicklung des Internets (Homepages von Musikern/Ensembles, Facebook, Print on Demand usw.).
4. Welchen Rat würden Sie Studienanfängern mit auf den Weg geben?
Achten Sie auf Ihren Instinkt und arbeiten Sie hart. Wenn Sie nach einem Semester immer noch „auf der Stelle treten“, dann sollten Sie darüber nachdenken, ob das Fach wirklich das richtige für Sie ist. Enthusiasmus und beinharte Selbstdisziplin sind Grundbedingungen für diesen wie auch alle anderen Studiengänge.