Institut für Linguistik
1. Was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet?
Mich fasziniert an der Linguistik, dass ich mich mit dem, was den Menschen auszeichnet, nämlich der Sprache, beschäftigen darf. Mich begeistert die Vielfalt der Ausdrucksformen in den Sprachen der Welt, gleichzeitig aber deren abstrakte Gemeinsamkeiten. Eine gut geschriebene Grammatik zu lesen, in der man viele unbekannte Strukturen entdecken kann, die so anders sind als die der Muttersprache, ist genauso spannend wie ein sehr guter Roman oder Krimi.
2. Welche Bereitschaft, Interessen, Neigungen und welche Fähigkeiten sollten Studieninteressenten aus Ihrer Sicht mitbringen, um das Studium erfolgreich zu bewältigen?
Generell sollten die Studierenden eine hohe analytische Begabung mitbringen, ein Faible für fremde Sprachen zeigen, wozu auch das Interesse gehört, sich mit deren Grammatik und den zugrundeliegenden abstrakten Strukturen auseinanderzusetzen.
Da bei sprachwissenschaftlichen Untersuchungen oftmals große Datenmengen anfallen, sollten die Studierenden ebenso die Befähigung zu systematischer, methodischer Arbeit aufweisen, da Daten für Korpora aufbereitet, in Datenbanken erfasst oder statistisch ausgewertet werden müssen.
Studierende, die Feldforschung zu einer Sprache durchführen wollen, sollten eine gute interkulturelle Kompetenz besitzen. Sehr gute (passive) Englischkenntnisse sind unabdingbar.
3. Welche Berufsbilder und Berufsperspektiven können sich für Absolventen dieses Studiengangs ergeben?
Es besteht die Möglichkeit, ein stärker forschungsorientiertes Masterstudium im Bereich der Linguistik aufzunehmen und später zu promovieren. Aufgrund des hohen methodischen Charakters des Studiums bieten sich bspw. Einsatzmöglichkeiten in der institutionalisierten Kommunikation (Verlage, Medien, Öffentlichkeitsarbeit), der Entwicklung von Wörterbüchern, der technischen Redaktion, der Sprachdokumentation und der Beratung in den Bereichen Spracherwerb/Mehrsprachigkeit oder Sprachstörungen an.
4. Welchen Rat würden Sie Studienanfängern mit auf den Weg geben?
Da am Institut Grundlagenforschung betrieben wird und sich dies teilweise auch in der Lehre reflektiert, sollten sich Studierende schon zeitig um Praktikumsplätze in den oben genannten Feldern bemühen, wenn sie stärker anwendungsbezogene Interessen haben. Bei Interessen zur Sprachtypologie sollten die Studierenden den Wahlbereich insbesondere zum Erwerb vieler Sprachen nutzen. Die Aneignung von Kenntnissen zu Statistik, Datenbanken und Korpusrecherchen ist empfehlenswert.