Personenprofil
Kurzprofil
Andreas Diekmann hat Soziologie und Psychologie in Hamburg und Wien studiert. Seit 2018 ist er Seniorprofessor an der Universität Leipzig. Er war Professor für Soziologie an der ETH Zürich (2003-2016) und Fellow des Wissenschaftskollegs Berlin (2017-2018). Forschungsschwerpunkte sind soziale Kooperation, experimentelle Spieltheorie, Umwelt- und Bevölkerung sowie Methoden der Sozialforschung. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, war Senator der Sektion "Ökonomik und empirische Sozialwissenschaften" und ist seit 2022 Sprecher der Klasse Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften. Er ist außerdem Fellow der Europäischen Akademie für Soziologie und Co-Editor und Beiratsmitglied von Fachzeitschriften und Forschungseinrichtungen. Neuere Veröffentlichungen befassen sich mit der Senkung des Energieverbrauchs, der Analyse von Umweltbelastung mit georeferenzierten Daten und der Forschung zu Normen, Kooperation und sozialen Dilemmas.
Berufliche Laufbahn
- seit 10/2018
Seniorprofessor, Universität Leipzig - seit 09/2016
Dozent an der ETH Zürich (2016-2021) und an der Universität Zürich (2021-) - 09/2016 - 03/2020
Leitung der SNF-geförderten Umweltforschungsgruppe am D-GESS der ETH Zürich - 09/2017 - 07/2018
Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin - 04/2003 - 07/2016
Professor für Soziologie mit Schwerpunkt sozialwiss. Umweltforschung, ETH Zürich - 01/1991 - 03/2003
Professor für Empirische Soziologie und Sozialstatistik und Co-Direktor des Instituts für Soziologie an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern - 04/1989 - 12/1990
Professor für Methoden und Statistik an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Mannheim - 10/1987 - 03/1989
Wissenschaftlicher Leiter am Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in Mannheim - 04/1984 - 09/1987
Akad. Rat a.Z., Universität München - 04/1980 - 03/1984
Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Höhere Studien, Wien - 10/1979 - 03/1980
Wissenschaftliche Hilfskraft, Universität Hamburg - 10/1975 - 09/1976
Wissenschaftlicher Angestellter, Universität Hamburg
Ausbildung
- 11/1987
Habilitation (Dr. rer. pol. habil), Universität München - 10/1979
Promotion zum Dr. rer. pol., Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Hamburg - 06/1977 - 08/1977
Statistik und Empirische Forschungsmethoden, University of Michigan, Ann Arbor (Sommersemester, ICPSR-Programm) - 10/1975 - 03/1984
Doktoratsstudium, finanziert von der "Studienstiftung" (1976-1979) und Postgraduiertenstudium mit Schwerpunkten in Soziologie, Statistik, Psychologie an den Universitäten Hamburg und Wien - 10/1970 - 11/1975
Studium der Soziologie mit Schwerpunkten in Psychologie und Wirtschaftswiss. Abschluss Diplom.
Gremien Mitgliedschaften
- seit 10/2022
Sprecher der Klasse Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina - seit 01/2023
Mitglied im Beirat von FAIR, Universität Dortmund. - seit 10/2020
Mitglied des Beirats des Hans-Albert-Instituts - seit 10/2019
Mitglied des Konzils der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) - seit 10/2018
Mitglied des Beirats "Umweltbewusstsein in Deutschland", Umweltbundesamt, Berlin - seit 10/2018
Beiratsmitglied Centro Stefano Franscini (CSF), Ascona, ETH Zürich - seit 10/2018
Mitglied des Beirats von SCOOP - "Sustainable Cooperation", Graduate School Groningen, NL - seit 10/2018
Mitglied im Advisory Board of the US-India Collaborative For Smart Distribution System, Washington State University, USA - seit 10/2010
Mitglied des Vorstands der Sektion "Modellbildung und Simulation" der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - seit 10/2008
Co-Editor Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht
Forschungsschwerpunkte:
- Kooperation in sozialen Dilemmas und experimentelle Spieltheorie
- Soziologie von Umwelt und Bevölkerung
- Methoden empirischer Sozialforschung
Soziale Dilemmas beziehen sich auf Konfliktsituationen, in denen individuelle
Interessen und kollektive Wohlfahrt im Widerspruch zueinander stehen. Ein
zentrales Beispiel ist menschengemachter Klimawandel. Untersucht wird, unter
welchen Bedingungen Personen „Trittbrettfahren“ oder kooperieren. Dabei stellt
die Spieltheorie Modelle zur Analyse sozialer Dilemmas zur Verfügung. Andreas
Diekmann hat insbesondere Varianten nicht-linearer Kollektivgutspiele
(„volunteer’s dilemma“) entwickelt und im Experiment erforscht. Dieses
Dilemma-Modell wird heute nicht nur in den Sozialwissenschaften, sondern auch
z.B. in Biologie und Informatik angewandt. Aktuelle Forschungen befassen sich
mit der Frage der Entstehung sozialer Normen in Dilemmasituationen und
mit Anwendungen in der sozialwissenschaftlichen Umweltforschung.
Ein weiterer Strang ist die sozialwissenschaftlichen Methodenforschung. Diekmann
hat sich mit Anonymisierungstechniken bei Surveys („Randomized-Response-Technik“), statistischen Methoden zur Aufdeckung gefälschter Daten und mit der Weiterentwicklung und Anwendung von Modellen zur Analyse von Zeitintervallen („parametrische Funktionen von Hazardraten“) befasst.
Andreas Diekmann arbeitet interdisziplinär und orientiert sich am Programm einer analytisch-empirischen Sozialwissenschaft.
Fachgebiete
Umwelt / Umweltschutz / Ökologie, Soziologie
Spezialisierungen
Empirisch-sozialwissenschaftliche Studien zu Klimapolitik, Umwelthandeln, Akzeptanz von Klima- und Umweltpolitik
Umweltbewusstsein und Umwelthandeln
CO2-Abgaben/Steuern
CO2-Bilanzen von Haushalten
Verteilungsprobleme von Umweltpolitik
Soziale Kooperation
Experimentelle Spieltheorie
Methoden der Sozialforschung