Dr. Markus Greulich

Dr. Markus Greulich

Lehrkr. f. bes. Aufg.

Germanistische Mediävistik/Ältere deutsche Literatur
Geisteswissenschaftliches Zentrum
Beethovenstraße 15, Raum 3404
04107 Leipzig

Telefon: +49 341 97 - 37382

Kurzprofil

Markus Greulich ist Literaturwissenschaftler und Mediävist. Nach dem Studium in Berlin wurde er 2012 an der Universität Wien mit einer narratologischen und diskurstheoretischen Arbeit zur höfischen Erzählliteratur um 1200 promoviert. Von 2012 bis 2019 arbeitete er an der Universität Paderborn als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Ältere deutsche Literatur und Sprache. Hier initiierte und koordinierte er u. a. ein interdisziplinäres Forschungs- und Lehrprojekt und veranstaltete mehrere Tagungen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben der deutschen Literatur des 12.–15. Jahrhunderts u. a. die (historische) Narratologie, Intertextualitäts- und Diskurstheorie. In seinem aktuellen Forschungsprojekt widmet er sich der dynamischen Relationierung von narrativem Experiment, Begehren und Wissen in mhd. Versnovellistik.

Seit Januar 2021 verstärkt Markus Greulich als Lehrkraft für besondere Aufgaben (50%) das Team der germanistischen Mediävistik an der Universität Leipzig.

Berufliche Laufbahn

  • seit 01/2021
    Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Germanistik der Philologischen Fakultät der Universität Leipzig
  • 03/2020 - 07/2020
    Lehrbeauftragter am Deutschen Seminar der Universität Basel
  • 10/2019 - 03/2020
    Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn
  • 10/2012 - 04/2019
    Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn
  • 02/2012 - 08/2012
    Lehrbeauftragter und Freier Dienstnehmer am Institut für Germanistik der Universität Wien
  • 02/2008 - 01/2012
    Assistent in Ausbildung am Institut für Germanistik der Universität Wien
  • 04/2001 - 03/2005
    Studentischer Mitarbeiter am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin

Ausbildung

  • 02/2008 - 09/2012
    Promotionsstudium am Institut für Germanistik der Universität Wien, Titel der Dissertation: "Erzählerstimme(n) und Phänomene der Transtextualität um 1200. Studien zur diskursiven Verortung höfischer Erzählliteratur"(Prädikat: mit Auszeichnung bestanden)
  • 10/1998 - 04/2007
    Studium an der Freien Universität Berlin und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Fächerkombination: Ältere deutsche Literatur und Sprache (HF), Neuere deutsche Literatur (NF) an der FU Berlin, Skandinavistik (NF) an der HU Berlin.Magister Artium an der Freien Universität Berlin

Meine Forschung widmet sich insbesondere deutschsprachiger Literatur des 12. bis 15. Jahrhunderts. Dabei interessieren mich unterschiedliche Textsorten wie die Legendendichtung, der höfische Roman, die Heldenepik, die Versnovelle oder der Minnesang ebenso wie unterschiedliche literatur- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Hierzu zählen u. a. die (historische) Narratologie und Poetik, Intertextualität, Diskurstheorie – und Fragen, die mit den Transformationen mittelalterlicher Texte und Themen in moderner Literatur einhergehen.

In meinem aktuellen Forschungsprojekt zu narrativem Experiment, Begehren und Wissen untersuche ich versnovellistisches Erzählen in überlieferungsgeschichtlicher, poetologischer und anthropologischer Perspektive in exemplarischen Lektüren. Dabei gehe ich u. a. der Frage nach, wie handschriftliche Kontextualisierungen produktiv für die Interpretation von Einzeltexten genutzt werden können und welche Optionen sich für heterogene Mischhandschriften ergeben, wenn man sie einer kontextualisierten Lektüre unterzieht.

Die Zusammenführung von Handschriftenkunde und einer kulturwissenschaftlich informierten Mediävistik war auch Ausgangspunkt einer Tagung zu Hartmann von Aue, die ich zusammen mit Marie-Sophie Masse und Margreth Egidi durchführen konnte. Der daraus hervorgegangene und 2020 erschienene Sammelband widmet sich unterschiedlichen kulturgeschichtlichen Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung seiner Werke.

  • Egidi, M.; Greulich, M.; Masse, M.-S. (Hrsg.)
    Hartmann von Aue 1230–1517. Kulturgeschichtliche Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung
    Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. 2020. 34.
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  • Greulich, M.
    Die ‚alten‘ und die ‚neuen‘ Lieder der Beatriz de Dia. Poetische Faktur und ästhetisches Gedächtnis bei Irmtraud Morgner
    In: Kropik, C.; Immer, N. (Hrsg.)
    Sängerliebe – Sängerkrieg. Lyrische Narrative im ästhetischen Gedächtnis des Mittelalters und der Neuzeit. Berlin: Peter Lang. 2019. S. 247–276.
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  • Greulich, M.
    Stimme und Ort. Narratologische Studien zu Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach
    Berlin: Erich Schmidt Verlag. 2018.
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  • Greulich, M.
    Räume der Artifizialität. Raum und Struktur im Rosengarten A
    In: Münkler, M.; Malcher, K.; Federow, A.-K. (Hrsg.)
    Brüchige Helden – Brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht. Berlin/Boston: de Gruyter. 2017. S. 77–91.
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  • Greulich, M.
    Hartmanns Erzähler
    In: Kropik, C. (Hrsg.)
    Hartmann von Aue. Eine literaturwissenschaftliche Einführung. Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag. 2021. S. 197–222.
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weitere Publikationen

Sowohl die Vermittlung fachspezifischer Arbeitsmethoden als auch die Betreuung von Studierenden haben meinen akademischen Werdegang kontinuierlich begleitet. Seit 2008 lehre ich unter­schiedliche Seminarformen zur Literatur- und Kulturgeschichte: zunächst am Institut für Germanistik der Universität Wien (Übungen, Proseminare, Bachelorseminare) und von 2012 bis 2019 an der Universität Paderborn (Einführungs­seminare, Pro- und Hauptseminare im B.A. und M.A.). Darüber hinaus habe ich an der Palacky-Universität Olomouc (Tschechische Republik) unterrichtet und zuletzt am Deutschen Seminar der Universität Basel (Schweiz). Durch meine Tätigkeit in verschiedenen akademischen Kontexten habe ich meine Fähigkeiten in der Vermittlung von mediävistischen Arbeits­weisen und Frage­stellungen anwenden und erweitern sowie ein Portfolio unterschiedlicher Methoden erarbeiten können.

Eine akademische Lehre, die den Schwerpunkt auf eine kulturgeschichtlich fokussierte und kulturwissenschaftlich und literaturtheoretisch informierte Literaturwissenschaft setzt, muss sich zunächst grundsätzlich an den Voraussetzungen der Studierenden ausrichten. Neben der systematischen Erarbeitung der jeweiligen Seminarinhalte und -themen steht in meiner Lehre insbesondere die kontinuierliche Hinführung zum selbständigen und reflektierten Arbeiten im Zentrum. Das betrifft den analytischen Zugriff auf literarische Texte ebenso wie den auf literatur- und kulturwissenschaftliche Forschung.