Die von Prof. Dr. Evamarie Hey-Hawkins koordinierte Nachwuchsforschergruppe "Werkzeuge und Technologien für die rationale Wirkstoffentwicklung" an der Fakultät für Chemie und Mineralogie wird mit rund 735.000 Euro gefördert. Die hier geplanten Arbeiten zentrieren sich um eine der häufigsten Krankheiten und Todesursachen in unserer Gesellschaft, nämlich Krebs, sowie weiteren, ebenfalls häufig im Alter auftretenden (neuro-)degenerativen Erkrankungen. Ziel des interdisziplinären Arbeitsprogramms ist es, einen übergreifenden Ansatz für neue Technologien und zur Wirkstoffentwicklung bis hin zur anwendungstechnischen Untersuchung zu finden.
Die biochemisch, biophysikalisch und chemisch ausgerichteten Arbeiten beruhen zum großen Teil auf den in der Nachwuchsforschergruppe vorhandenen Möglichkeiten, neue Technologien und neue Wirkstoffe gezielt zu entwickeln und unter anwendungsrelevanten Bedingungen zu testen. Dies ist nicht zuletzt auch für den Freistaat Sachsen von großer Bedeutung, in dem zahlreiche Unternehmen im Bereich der biomedizinischen Technologieentwicklung und Wirkstoffforschung tätig sind. Neben sächsischen Unternehmen sind auch andere Firmen Mitteldeutschlands bzw. Deutschlands involviert, die im Bereich der Wirkstoffentwicklung aktiv sind und als Kooperationspartner zu Verfügung stehen.
Die zweite Nachwuchsforschergruppe "Funktion durch Selbstorganisation: Emergente Eigenschaften von Atom- und Molekülaggregaten" sucht nach neuen, innovativen Wegen zur Fabrikation funktionaler Nanostrukturen, die Anwendungen in Biosensorik, Wirkstoffbindung, -transport, -speicherung, -freisetzung, Katalyse, und Diagnostik finden. Sie wird mit etwa 678.000 Euro gefördert und von Prof. Dr. Berthold Kersting, Fakultät für Chemie und Mineralogie, koordiniert. Im Fokus der Untersuchungen stehen nanoskalige Atom- oder Molekülensembles.
Durch die Einrichtung der Nachwuchsforschergruppen, in die insgesamt 20 junge Forscher eingebunden sind, soll vor allem auch die Netzwerkbildung zwischen der Universität Leipzig und sächsischen Industrieunternehmen gezielt ausgebaut und die Ansiedlung weiterer exzellenter Wissenschaftler sowie neuer Verbund- und Industrieprojekte gefördert werden. Darüber hinaus soll durch der Aufbau von Kontakten zwischen hochqualifizierten und hoch motivierten Wissenschaftlern der Nachwuchsforschergruppen mit verschiedenen sächsischen Unternehmen der Wissens- und Know-How-Transfer verbessert und der Abwanderung junger akademischer Fachkräfte aus dem Freistaat Sachsen wirksam entgegengewirkt werden.