Dabei haben sich jedoch die Faktoren, die Benachteiligung bedingen, verändert. Problematisch ist Kolleck zufolge vor allem das Ausmaß intersektionaler Diskriminierung, von der Schüler aus alleinerziehenden Elternhäusern und mit Migrationshintergrund besonders betroffen sind. Eine Auseinandersetzung mit den aktuellen Diskursen und vorhandenen Datenbeständen zeige, dass in der Öffentlichkeit viele Stereotype und Vorurteile bestehen, die zu unterschiedlichen Stigmatisierungen führen. Dazu zähle beispielsweise das Vorurteil, Schüler mit Migrationshintergrund würden tendenziell schlechtere Schulleistungen erbringen. Besonders vielversprechende Konzepte hätten Ganztagsschulen, Bildungsverbünde und Initiativen zur Optimierung der Übergänge von der Grundschule in die Sekundarschule. „Es spricht viel dafür, dass die Umsetzung dieser Konzepte dazu beitragen kann, die Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem zu verbessern“, heißt es in der Studie.