Pressemitteilung 2001/007 vom

Prof. Dr. Peter Schneider, Direktor der Klinik für Kinderkardiologie am Herzzentrum Leipzig, konnte kürzlich eine Spende von 10.000 DM vom Geschäftsführer der Mitteldeutschen Bahnreinigung GmbH, Herrn René Endt, entgegennehmen. Mit dem Geld sollen Forschungsprojekte in der Kinderkardiologie unterstützt werden.

Ein grundlegendes Forschungsprojekt in der Kinderkardiologie beschäftigt sich mit dem Einsatz der Herz-Lungen-Maschine bei Herzoperationen im frühesten Kindesalter. In einem interdisziplinären methodischen Ansatz wurden die sehr komplexen Reaktionen untersucht, die sich in weißen Blutkörperchen und im System verschiedener Entzündungsstoffe abspielen, wenn das Blut des Patienten während der Operation mit den "Fremdoberflächen" der Herz-Lungen-Maschine in Kontakt kommt. Außerdem sucht die Forschungsgruppe nach den Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Funktion verschiedener Organsysteme des Patienten während und nach der Operation. Diese Studien haben in den letzten Jahren in der einschlägigen speziellen Fachliteratur starke Beachtung und Anerkennung gefunden und sind auch durch Forschungspreise gewürdigt worden.

Neben dieser grundlagennahen Forschung, die weiter ausgebaut wird, ist ein weiterer Themenkreis die Ultraschalldiagnostik, die traditionell in der Leipziger Kinderkardiologie einen Schwerpunkt darstellt. Diese Diagnostikmethode, die im Gegensatz zur Herzkatheteruntersuchung unblutig erfolgt und ohne Strahlenbelastung abläuft, ist hier vor allem mit dem Ziel entwickelt worden, die jungen Patienten möglichst ohne eingreifende Herzkatheteruntersuchungen zur Herzoperation diagnostisch vorzubereiten. Hier nimmt die Leipziger Arbeitsgruppe eine herausragende Position in Deutschland ein. Ergänzt werden diese klinischen Arbeiten durch Forschungen, die die Brauchbarkeit neuer Methoden der Beurteilung der Herzfunktion bei einfachen und komplexen Herzfehlern überprüfen. Dabei geht es insbesondere um das Verhalten des Herzmuskels während der Phase der Erschlaffung (diastolische Funktion).

Während für Erwachsene bereits Erfahrungen vorliegen. Sind sie für Kinder bisher begrenzt. Erste eigene Untersuchungen der Arbeitsgruppe deuten aber darauf hin, dass diese Verfahren auch für Kinder eine wertvolle Bereicherung darstellen. Hier konzentrieren sich die Untersuchungen einerseits auf die Situation bei bestimmten definierten Herzfehlbildungen mit Belastungen der rechten oder der linken Herzkammer und andererseits auf die unmittelbare postoperative Phase mit dem Ziel, die traditionelle technisch sehr aufwendige und invasive (d.h. über Katheter in der Blutbahn erfolgenden Messungen) durch unblutige zu ersetzen und damit auch das Risiko für die kleinen Patienten weiter zu vermindern.. Dieser Teil der Forschungen fügt sich in das Gesamtkonzept zahlreicher "kleiner Schritte" ein, die zum Ziel haben, die Abläufe um die Operation, deren Ergebnisse in Leipzig auch bei Kindern jedem Vergleich standhalten, zu optimieren.

Für entsprechende technische Ausstattungen und den dabei entstehenden personellen Aufwand sind finanzielle Mittel erforderlich, die mit Hilfe der Spende sehr rasch realisiert werden können.

Die Mitteldeutsche Bahnreinigung GmbH, mit mehr als 2.500 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber Mitteldeutschlands, will auf diese Weise ein Stück ihres Erfolges für die Heilung schwerkranker Kinder verwenden.