Pressemitteilung 2000/024 vom

Die Universität Leipzig stellt sich anläßlich der von der Europäischen Dana Allianz für das Gehirn ausgerufenen "Woche des Gehirns" als traditioneller und anerkannter Standort für Hirnforschung vor, an dem sich die verschiedensten Aktivitäten auf diesem Gebiet bündeln.

Die wichtigsten mit neurowissenschaftlicher Forschung befaßten Institutionen

Mit dem Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung verfügt die Universität Leipzig über eines der ältesten Hirnforschungsinstitute in Deutschland. Hier wird Grundlagenforschung mit modernsten Methoden betrieben. Derzeitige Schwerpunkte sind die Alzheimer-Forschung (Prof. Dr. Thomas Arendt und Prof. Dr. Volker Bigl, Direktor des Instituts und Rektor der Universität Leipzig) sowie die Erforschung der Gliazellen und der Netzhaut des Auges als Modellsystem des Gehirns (Prof. Dr. Andreas Reichenbach mit Augenklinik). Ein Alzheimer-Zentrum, das Prof. Arendt leitet, soll eine Verbindung zwischen Patient, Arzt und Forschung herstellen. Ferner leitet Prof. Arendt ein EU-Projekt über "Mechanismen der Zellzyklus-Aktivierung bei Neurodegeneration".

Am Max-Planck-Institut (MPI) für neuropsychologische Forschung in Leipzig wird unter Prof. Dr. Yves von Cramon in Zusammenarbeit mit der Tagesklinik für kognitive Neurologie über die Rehabilitation von Patienten gearbeitet, die die Fähigkeit verloren haben, Sprache zu verstehen. Prof. Dr. Angela Friederici leitet den Forschungsschwerpunkt zur Verarbeitung von Inhalten der gesprochenen Sprache, die über die Lautmelodie ausgedrückt werden.

Im Interdisziplinären Zentrum für klinische Forschung (IZKF) in Leipzig, einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Einrichtung, ist ein Forschungsschwerpunkt den Neurowissenschaften gewidmet, deren Leitung bei Prof. von Cramon liegt. Das IZKF in Leipzig ist eines von insgesamt neun in Deutschland und das einzige in den neuen Bundesländern.

Der Neurobiologe Prof. Dr. Rudolf Rübsamen vom Institut für Zoologie leitet ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziertes Schwerpunkt-Programm zum Thema "Zeitgebundene Informationsverarbeitung im zentralen auditorischen System". An diesem Forscherverbund, zu dem auch Wissenschaftler anderer Universitäten gehören, sind ferner die Wissenschaftler vom MPI für neuropsychologische Forschung, der Tagesklinik für kognitive Neurologie und Dr. Christian Kaernbach vom Institut für Allgemeine Psychologie beteiligt. Sie arbeiten über zentrale Hörstörungen, die durch eine Schädigung des Gehirns bedingt sind.

In einem Graduiertenkolleg Neurowissenschaften zum Thema "Interzelluläre Kommunikation im normalen und pathologisch veränderten Zentralnervensystem" (Prof. Dr. Reichenbach, Prof. Dr. Klaus Schildberger vom Institut für Zoologie) kommen Nachwuchswissenschaftler zusammen, die über Fakultätsgrenzen hinweg an neurowissenschaftlichen Fragen arbeiten.