Prof. Gerhard ist Direktor des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Bern und Verfasser des Standardwerks zur Grand Opéra "Die Verstädterung der Oper". Er leitet das Forschungsprojekt "Moving Meyerbeer" des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und gilt als ausgezeichneter Kenner der gegenwärtigen Meyerbeer-Renaissance im Musiktheater. Werke wie Fromental Halévys "La Juive" und "Le Huguenots", "Le Prophète" und "L’Africaine/Vasco de Gama" von Giacomo Meyerbeer thematisieren das Fremde und die Macht der Gefühle, denen es ausgesetzt ist. Zerrissene Gesellschaften, religiöser Fanatismus und Fundamentalismus, Fremdenhass und kultureller Kolonialismus bilden das stoffliche Substrat der Grand Opéra und verleihen ihr eine dringliche Aktualität.
Bis Juli 2016 werden in regelmäßigen Abständen in Leipzig sowie außerhalb der Stadt Veranstaltungen im Rahmen dieser Reihe stattfinden. Das Forschungsprojekt untersucht das Verhältnis von Theater und Geschichte im Theaterhistorismus des 19. Jahrhunderts und in der Praxis des künstlerischen Reenactments.