Stefan Kaegi gilt als einer der bedeutendsten Regisseure, Kuratoren und Hörstückproduzenten der jüngeren Vergangenheit. Sowohl als Teil des Produktionskollektivs Rimini Protokoll als auch in verschiedenen anderen Konstellationen inszeniert er dokumentarische Theaterstücke, Stadtraumerkundungen und Hörspiele. Stetiges Ziel Kaegis sei es, die gefühlte Realität aufzubrechen und all ihre Facetten auch aus ungewöhnlichen Blickwinkeln zu präsentieren, heißt es in einer Ankündigung des CCT.
In seinen Lehrveranstaltungen am Institut für Theaterwissenschaft will der Gastprofessor gemeinsam mit den Studierenden universitäre Räume und deren historische Schichtungen sowie Inszenierungs- und Verhaltensweisen, die diese Räume (re)produzieren, untersuchen und verfremdend erfahrbar machen. Die Nominierung von Stefan Kaegi in diesem Sommersemester steht im Kontext des 16. Kongresses der Gesellschaft für Theaterwissenschaft in Leipzig, der im Juni unter dem Motto „Offene Räume“ in leipzig stattfindet.
Die Bertolt Brecht Gastprofessur der Stadt Leipzig wird seit 2017 halbjährlich an Kunstschaffende aus den Bereichen Theater, Tanz und Performance vergeben. Die Gastprofessor:innen erweitern die Lehre und Forschung am Leipziger Centre of Competence for Theatre (CCT) und dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig durch ihre internationale künstlerische Expertise. Darüber hinaus bringen sie einen nachhaltigen Theorie-Praxis Transfer zwischen Wissenschaften und Künsten in den öffentlichen Diskurs der Stadt Leipzig ein und machen die lebendige Kulturszene der Stadt international sichtbarer.