Pressemitteilung 2024/180 vom

Am Dienstag, 5.11.2024 sollte um 18 Uhr eine Veranstaltung im Rahmen der studentisch organisierten „Progressiven Initiativwochen“ (PIWO) im Hörsaal 5 auf dem Campus Augustusplatz der Universität Leipzig stattfinden. Es handelte sich um eine Veranstaltung mit dem Sisters e.V. Leipzig unter dem Titel „Bordell Deutschland: Filmvorführung und Diskussion“. Die Raumnutzung für die Veranstaltung war von der AG PIWO des Student*innenRats (StuRa) der Universität Leipzig beantragt.

Laut Veranstalterin betraten noch vor Beginn der Veranstaltung über 60, teils vermummte, Personen den Raum. Durch das lautstarke Auftreten der Störenden sei eine Durchführung der Veranstaltung nicht möglich gewesen. Auch nach mehrmaliger Aufforderung durch die studentische Veranstalterin seien die Störenden nicht gegangen, so dass sie als Veranstalterin von ihrem übertragenen Hausrecht Gebrauch machte, die Polizei informierte und Anzeige erstattete. Polizeibeamte begleiteten die Personen aus dem Hörsaal und nahmen nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Leipzig die Personalien vor Ort auf. Gegen 22 Uhr war die Maßnahme beendet. 

Dazu äußert sich die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell: „Proteste sind grundsätzlich legitim, solange sie das Ziel der Information und Verständigung verfolgen. Eine Bedrohung Unbeteiligter und eine Eskalation sind hingegen keine akzeptable Form freiheitlicher Auseinandersetzung. Die Universität Leipzig ist ein Ort des friedlichen Diskurses. Wie der StuRa es selbst fordert, stehen wir als Institution für Freiheit, Toleranz und Menschenwürde und bieten dafür in unterschiedlichen Formen Raum. Zu einer Universität als Ort der Bildung und Freiheit gehört der Raum für den demokratischen Austausch, und nicht das Verhindern eines Austauschs durch Bedrohung und Störungen. Wir stellen uns gegen jede Form von Gewalt und Extremismus. Wir, die Universität Leipzig, treten ein für akademischen Austausch, Toleranz und Diversität. Wir fordern alle Universitätsangehörigen auf, dies ebenfalls zu leben.“