Pressemitteilung 2001/116 vom

In den letzten Tagen war Dr. Enrique Méndez aus der Universität Madrid im Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) der Leipziger Universität zu Gast und berichtete über seine neuen Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Glutenanalytik.

Wie neue Forschungsergebnisse zeigen, ist die Häufigkeit des Vorkommens von Zöliakie (Sprue) höher als bisher angenommen. Patienten mit dieser Erkrankung können in ihrer Nahrung Eiweiße aus Weizen und anderen Getreiden (Gluten) nicht vertragen und leiden deshalb häufig an Bauchschmerzen und Durchfall, haben aber auch viele uncharakteristische Symptome. Wenn solche Patienten eine glutenfreie Diät einhalten, werden sie wieder völlig gesund.

Leider kann Gluten in vielen Lebensmitteln versteckt sein, ohne dass es für die Verbraucher ersichtlich ist. Dies kann sogar manchmal für Lebensmittel zutreffen, die als "glutenfrei" gekennzeichnet sind. Die Erklärung liegt darin, dass selbst moderne Methoden der Lebensmitteluntersuchung bei der Glutenanalyse versagen können. Dr. Méndez von der Universität Madrid hat einen neuen Antikörper entwickelt, der zuverlässig und mit hoher Empfindlichkeit Gluten in Lebensmitteln entdeckt. Mehr noch, er hat eine Methode aufgebaut, mit der man Gluten auch dann noch nachweisen kann, wenn es (wie zum Beispiel beim Backen) erhitzt worden ist, was bisher äußerst schwierig war.

Wie Professor Thomas Mothes aus dem Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik des Universitätsklinikums, der mit Dr. Méndez wissenschaftlich eng zusammenarbeitet, einschätzt, könnten die Arbeiten von Dr. Méndez schon bald eine spürbare Verbesserung der Qualität der glutenfreien Lebensmittel und mehr Sicherheit für Zöliakiepatienten mit sich bringen.