Pressemitteilung 2003/128 vom

Neuerliche Innovation aus dem Institut für Massivbau und Baustofftechnologie

Mit einem neuen Projekt unterstreicht das Bauingenieurwesen der Universität Leipzig seine zielgerichtete Forschung für die Praxis. Bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 soll die neue Straßenbahnbrücke in der Jahnallee über die Marschnerstraße fertig sein. Der von der Stadt Leipzig jetzt zur Ausführung favorisierte Entwurf bietet gleich mehrere technische Innovationen. Um die Brücke möglichst schlank gestalten zu können und so eine optimale Einbindung ins Stadtbild an dieser exponierten Stelle zu erzielen, wurde als Baustoff "hochfester Beton" gewählt. Dieser Beton zeichnet sich besonders durch seinen hohen Widerstand gegenüber schädigenden Umwelteinflüssen aus und weist eine Druckfestigkeit von 100 MPa (Mega Pascal) auf, die rund doppelt so hoch ist, wie derzeit im Brückenbau üblich. Um das Erscheinungsbild der Brücke zu verbessern, wurde statt des gewöhnlichen grauen Betons eine besonders helle Betonmischung entwickelt.

Dieser Effekt wird durch die Verwendung von Metakaolin an Stelle von Silika als Mikrofüller erzielt. Die Basis für diese Innovationen wurde am Institut für Massivbau und Baustofftechnologie der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH (MFPA-Leipzig) geschaffen. Der Entwurf der Brücke stammt von einem Leipziger Ingenieurbüro. Darüber hinaus baut das Projekt auf die am Institut für Massivbau und Baustofftechnologie bei zahlreichen Pilotprojekten in Sachsen und Thüringen gesammelten Erfahrungen auf. Die Brücke bildet gemeinsam mit dem neuen Stadion und der Arena einen Gesamtkomplex, der den innovativen Geist der Stadt Leipzig und ihren Mut zu neuen Wegen eindrucksvoll dokumentiert.