Die Preisträgerinnen und ihre prämierten Konzepte
Anja Neubert bekam den ersten Preis für insgesamt neun virtuelle Rundgänge sowie offene Bildungsmaterialien zu verschiedenen Orten von NS-Zwangsarbeit, die Studierende gemeinsam mit der Gedenkstätte für NS-Zwangsarbeit Leipzig gestaltet haben. Die Übung „Virtual Reality Lab – 360-Grad-Rundgänge NS-Zwangsarbeit in Leipzig“ besticht nach Einschätzung der Jury nicht nur durch die hohe thematische Relevanz, sondern vor allem durch Innovation und Nachhaltigkeit. Das Konzept des Service Learning initiiert gesellschaftliches Engagement sowie die Kooperation mit lokalen Einrichtungen der Geschichtskultur und dem damit verbundenen Theorie-Praxis-Transfer.
Der Schwerpunkt der Arbeit der Zweitplatzierten Dr. Clara Finke lag auf der Neugestaltung des Moduls „Körper – Stimme – Kommunikation“. Das als klassisches Präsenzmodul angelegte Angebot wurde mithilfe von synchronen und asynchronen Elementen in ein digitales Lehr-Lernangebot umgewandelt und um innovative digitale Strategien von Dr. Finke und den Lehrenden im Modul erweitert. Hervorzuheben sind besonders die entwickelten Audioguides, die in der Kustodie der Universität Leipzig zu hören sind. Für die Jury stach das nachhaltige Angebot aus eng miteinander verzahnten digitalen Lehr-Lerneinheiten positiv hervor, da die erstellten Materialien auch berufsbegleitend zum Wiederholen, Üben und Vertiefen von den Studierenden genutzt werden können.
Dr. Sandra Dietrich, Dr. Katrin Gottlebe und Prof. Dr. Brigitte Latzko wurden für das Modul „Diagnostik, Förderung, Beratung“ mit dem dritten Platz geehrt. Das als digitaler Flipped Classroom konzipierte Modul hat zum Ziel, diagnostische Kompetenzen bei Lehramtsstudierenden zu entwickeln, wodurch die Basis für eine faire Leistungsbeurteilung beziehungsweise Lernstandserhebung in Schule und Unterricht geschaffen werden soll. Diese gehören neben der Reflexionskompetenz und einer damit verbundenen professionellen ethischen Grundhaltung zu den zentralen Standards der Lehrkräftebildung. Überzeugen konnte das Modul laut Jury durch sein umfangreiches Material sowie die Vielzahl an abwechslungsreichen didaktischen Formaten.
Angehende Lehrer:innen digital fit machen
Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte „Preis für hervorragende digitale Lehre in der sächsischen Lehrer:innenbildung“ wurde gemeinsam von der Universität Leipzig, der Technischen Universität Dresden und der Technischen Universität Chemnitz ausgelobt und hat damit eine sachsenweite Wirkkraft. Bereits im Frühjahr 2022 konnten sich Hochschuldozierende aus ganz Sachsen für den Preis bewerben. Die zahlreichen Einsendungen wurden im Laufe der Sommermonate von einer fünfköpfigen Jury begutachtet. Initiiert wurde die Vergabe vom Projekt „PraxisdigitaliS – Praxis digital gestalten in Sachsen“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird und die Verankerung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in der sächsischen Lehrkräfteausbildung zum Ziel hat. Daher werden mit dem Preis Lehrformate gewürdigt, die eine positive Einstellung der Studierenden zu digitalen Tools im Unterricht fördern sowie Möglichkeiten zur digitalen Gestaltung von Lehr-Lernprozessen innerhalb der Lehramtsausbildung aufzeigen.