Pressemitteilung 2000/039 vom

Mit Fragen zur Bildung und Erziehung in der DDR sowie zum Umbruch der Pädagogik und Entwicklungen im Bildungswesen der neuen Bundesländer befassen sich die Teilnehmer eines Regionalen Bildungsforums zum Thema "Pädagogik im Umbruch - 10 Jahre nach der Vereinigung. Eine Zwischenbilanz", das an der Universität Leipzig stattfindet.

Veranstalter sind das Zentrum zur Erforschung und Entwicklung pädagogischer Berufspraxis der Universität Leipzig (ZpB) und die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung. Ziel ist es, die widersprüchlichen Erfahrungen der DDR-Pädagogik vor dem Hintergrund gegenwärtiger Entwicklungen im Bildungssystem zu diskutieren und der Frage nachzugehen, inwieweit diese Erfahrungen in den Prozeß der Umgestaltung integriert wurden, werden können oder sollten.

Zur Eröffnung sprechen Dr. Wolf-Dieter Legall, Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und Prof. Dr. Dieter Schulz, Direktor des ZpB. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Oskar Anweiler von der Ruhr-Universität Bochum zum Thema "Deutsche Bildungsgeschichte 1949-1989-1999. Geteilt - vereint?" In vier Arbeitsgruppen werden im Einzelnen die Themen "Schule als Lebensraum und ihr gesellschaftlicher Kontext", "Erwachsenenbildung im Vergleich: DDR und Bundesrepublik" sowie "Staatsbürgerliche Erziehung - Politische Bildung" und "Förderpädagogik damals und heute" behandelt. An dem Forum, zu dem 80 bis 100 Personen erwartet werden, nehmen Vertreter des sächsischen Kultusministeriums und der Regionalschulämter, Lehrer aus öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen sowie Universitätsmitarbeiter und Studenten teil.

Der Vortrag von Professor Anweiler eröffnet gleichzeitig eine öffentliche Vortragsreihe zum Thema "Erziehung und Staat", die vom ZpB, der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig veranstaltet wird. Ab dem zweiten Termin (27.04.2000) finden die Vorträge donnerstags, 17:15 - 18:45 Uhr in der Karl-Heine-Straße 22b, Hörsaal 1 statt, ab 08.06.2000 zwar zur gleichen Zeit, aber im Zeitgeschichtlichen Forum.

Pädagogen, Historiker, Juristen und Bildungspolitiker werden Ursachen, Zielsetzungen, Verlaufs- und Gestaltungsformen dieser Beziehung und deren Effizienz analysieren. Sprechen werden u. a. der Kanzler der Universität Leipzig, Dr. Peter Gutjahr-Löser (18.05.) zum Thema: "Die Auswirkungen der 'deutschen Bildungskatastrophe' (1964) und ihre Folgen." Der sächsische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Hans Joachim Meyer wird sich am 29.06. mit der Thematik "Notwendigkeit und Grenzen öffentlicher Verantwortung für die Erziehung" befassen.