Pressemitteilung 1999/005 vom

Die Basedow'sche Krankheit, von den Medizinern exakt als Morbus Basedow bezeichnet, ist eine weit verbreitete Krankheit, die durch eine Überfunktion der Schilddrüse hervorgerufen wird. Leipziger Mediziner arbeiten an einer Verbesserung der Diagnosemöglichkeiten.

Durch den dadurch bedingten Anstieg der Schilddrüsen-Hormone leidet der Patient an Gewichtsverlust, Durchfall, beschleunigtem Herzschlag und innerer Unruhe. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen treten die für diese Krankheit charakteristischen hervorstehenden und entzündeten Augen auf.

Die Krankheit wird mit Tabletten behandelt, die der Überfunktion der Schilddrüse entgegenwirken. Leider ist es so, dass ca. 50 Prozent der Betroffenen nach Abschluss der Behandlung rückfällig werden, ohne dass dies vom Arzt vorhersehbar wäre. Bei diesen Patienten ist dann eine operative Entfernung der Schilddrüse oder eine Behandlung mit radioaktivem Jod das Mittel der Wahl.

Hier ist man an der Medizinischen Klinik III der Universität Leipzig mit Prof. Dr. Ralf Paschke an der Spitze einen Schritt weitergekommen. Es gelang, die Bestimmung der Schilddrüsenantikörper im Blut methodisch so zu verbessern, dass der Arzt diese Erkrankung jetzt mit höherer Sicherheit diagnostizieren kann. Der Verlauf des Morbus Basedow wird so möglicherweise vorhersehbar. Das würde bedeuten, bei vielen Patienten die Behandlung mit Schilddrüsenmedikamenten verkürzen und frühzeitiger mit einer wirksamen Therapie beginnen zu können.

Der Leipziger Arzt und Wissenschaftler Dr. Henri Wallaschofski von der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums hat für diese Leistung den Rolf-Emmrich-Förderpreis der Sächsischen Gesellschaft für Innere Medizin erhalten. Der Preis ist benannt nach dem bekannten, in den 60er Jahren an der Universität Leipzig tätigen Internisten, Rolf Emmrich.