Pressemitteilung 2001/053 vom

Heute erhielt die Fakultät für Physik und Geowissenschaften ein Kernspinresonanz (NMR, nuclear magnetic resonance)-Spektrometer. Dabei handelt es sich um eines der modernsten Geräte dieser Art, die gegenwärtig in Deutschland vorhanden sind.

Es ist mit einem außerordentlich starken supraleitenden Magneten ausgerüstet, der ein sehr gleichförmiges Magnetfeld erzeugt, das etwa 300.000 bis 400.000 mal stärker ist als die Horizontalkomponente des Erdmagnetfeldes. Der Magnet wird bei einer Temperatur von 2 K (= - 271°C) betrieben und erfordert daher eine sehr hohen technischen Aufwand und Sorgfalt beim Betrieb. Das Gerät beruht auf einem ähnlichen physikalischen Grundprinzip, das auch der bekannten Methode der Magnetresonanz (oder Kernspinresonanz)-Tomographie zugrunde liegt. Es arbeitet bei einer Frequenz für Protonen (Wasserstoffkerne) von 750 MHz.

Das Gerät soll zur Erforschung von Strukturen und mikroskopischen Prozessen von Festkörpern, festkörperähnlichen Systemen und komplexen, makromolekularen Systemen (wie sie z. B. in biologischen Strukturen und Objekten vorliegen) eingesetzt werden und wird von mehreren Fakultäten an der Universität genutzt. Es steht auch anderen Nutzern in Deutschland offen. Die möglichen und geplanten Anwendung reichen von der physikalischen und chemischen Materialforschung und der Festkörperphysik bis hin zu biologisch-medizinisch orientierter Grundlagenforschung und angewandter Forschung. Es dient damit in hervorragender Weise der Forschungsprofilierung an der Universität und der Region auf diesen Gebieten.

Neben anderen wichtigen Entwicklungen dieser Art in den Nachbarfakultäten für Chemie und Mineralogie, Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Veterinärmedizin und der Medizinischen Fakultät wird es sehr wesentlich für die weitere Entwicklung des Leipziger Zentrums für Magnetische Resonanz sein.