Pressemitteilung 2002/260 vom

Wolfgang Paul-Preisträger an der Universität Leipzig stellen sich vor

Feierstunde im Rahmen des Wolfgang Paul-Preis-Programms der Alexander von Humboldt-Stiftung

Am 21. Oktober 2002 finden an der Universität Leipzig eine Feierstunde im Rahmen des Wolfgang Paul-Preis-Programms der Alexander von Humboldt-Stiftung und eine gemeinsame Informationsveranstaltung von Humboldt- und Volkswagenstiftung über ihre Fördermöglichkeiten (13:30 Uhr) statt.

Dass die Universität selbst zu den wissenschaftlichen Top-Adressen der Welt gehört, beweisen die beiden Spitzenforscher Josef Käs und Barry Smith. Ausgestattet mit dem Wolfgang Paul-Preis und zusammen über 4 Millionen Euro kamen sie nach Leipzig, um drei Jahre lang frei von finanziellen Zwängen exzellente Forschung zu betreiben. Am 21. Oktober ziehen sie eine erste Bilanz.

"Leipzig hat mich überrascht", gesteht der deutsch-amerikanische Professor Käs heute. Vor acht Jahren hatte es den Biophysiker in die USA gezogen. Jetzt möchte er in Leipzig sesshaft werden. "Hier herrschen Aufbruchstimmung und Pioniergeist. In fünf Jahren könnte Leipzig schon ein deutlich sichtbarer Punkt auf der globalen Landkarte der Biowissenschaften sein."

Wie Käs kam auch der gebürtige Brite, Professor Barry Smith, nach Leipzig. Ausschlaggebend war für beide die Verleihung des Wolfgang Paul-Preises durch die Alexander von Humboldt-Stiftung, die höchst dotierte Auszeichnung in der Wissenschaftsgeschichte Deutschlands. Finanziert im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogrammes der Bundesregierung wurde der Preis bislang nur einmal an 14 ausländische Forscher aus dem Top-Segment der Wissenschaft vergeben. Die Mittel wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bereitgestellt.

Krebsdiagnostik und medizinische Informatik
In wenigen Monaten haben beide Forscher bereits viel erreicht. Kurz vor der Anwendung ist ein handliches Gerät, das Käs in der schnellen Frühdiagnose von Schilddrüsenkrebs testen wird. Zwei Publikationen sind kurz vor der Fertigstellung. Smith gründete das "Institute for Formal Ontology and Medical Information Science". Hier arbeitet der interdisziplinär forschende Philosoph an den theoretischen Grundlagen von zukunftigen Computersystemen, die medizinische Daten aus verschiedenen Quellen in einer einheitlichen Struktur verbinden und vergleichbar machen sollen.

"Es sind innovative Ansätze wie diese, die wir mit dem Wolfgang Paul-Preis fördern wollten", betont der Präsident der Humboldt-Stiftung, Professor Wolfgang Frühwald. Gleichzeitig sei die Auszeichnung ein Gütesiegel für die Universität Leipzig. Der Preis zeige, dass sie es geschafft habe, Centers of Excellence aufzubauen, die sie für brillante Forscher attraktiv mache.

Basis für künftigen Forschungserfolg
"Wir hoffen, durch Kooperationen mit Spitzenforschern wie diesen auch eine Basis für die Zukunft zu schaffen", erklärt der Rektor der Universität Leipzig, Professor Volker Bigl. "Denn von ihrer Anwesenheit profitiert auch der eigene wissenschaftliche Nachwuchs, der in den Arbeitsgruppen dieser international umworbenen Forscher lernen kann."
Die Pressekonferenz bietet Gelegenheit, mit den namhaften Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen.

Zeit: 21.10.2002, 10:00 Uhr

Ort: Neuer Senatssaal
Rektoratsgebäude
Ritterstraße 26

Als Gesprächspartner stehen Ihnen u. a. der Rektor der Universität Leipzig, Prof. Dr. Volker Bigl, die stellv. Generalsekretärin der Humboldt-Stiftung, Frau Dr. Gisela Janetzke, die beiden Wolfgang Paul-Preisträger Prof. Dr. Barry Smith und Prof. Dr. Josef Alfons Käs sowie Prof. Dr. Friedrich Kremer von der Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig zur Verfügung.