Pressemitteilung 2021/207 vom

Die Universität Leipzig informiert über die klassischen Pressemitteilungen hinaus in Form von Kurzmeldungen über aktuelle Themen, heute über die Ausschreibung des Leipziger Wissenschaftspreises, einen Kommunikationswissenschaftler, der als Gastprofessor an die Hebrew University in Jerusalem geht, den neuen Bertolt Brecht-Gastprofessor sowie den neuen Leibniz-Professor.

 

Leipziger Wissenschaftspreis 2022 ausgeschrieben

Die Stadt Leipzig, die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und die Universität Leipzig haben den Leipziger Wissenschaftspreis 2022 ausgeschrieben. Die Besonderheit der aller drei Jahre verliehenen Auszeichnung besteht darin, dass wissenschaftliche Arbeiten oder Wissenschaftler:innen vorgeschlagen werden und Eigenbewerbungen ausgeschlossen sind. 
Preiswürdig sind Wissenschaftler:innen, die aus der Region Leipzig kommen oder in der Region tätig sind bzw. waren. Auch wissenschaftliche Arbeiten mit Bezug zur Region Leipzig können ausgezeichnet werden. Besonderes Gewicht legt die aus neun Wissenschaftler:innen bestehende Jury dabei auf interdisziplinäre Aspekte. Die Bewerbungsfrist läuft bis 31. Dezember 2021. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis soll im April 2022 anlässlich der Öffentlichen Frühjahrssitzung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig verliehen werden. Ziel des Preises ist zu dokumentieren, dass Leipzig eine Stadt der Wissenschaften und der Kultur mit einer reichen Forschungs- und Bildungslandschaft ist, die national und international eine gewichtige Stimme hat.
Weitere Informationen: Leipziger Wissenschaftspreis

Lady Davis Fellowship der Hebrew University für Christian Pentzold

Christian Pentzold, Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig, geht im Wintersemester 2021/22 als Gastprofessor an das Department of Communication and Journalism der Hebrew University in Jerusalem. Er wird dort von November 2021 bis März 2022 lehren und forschen. Der Aufenthalt wird unterstützt durch ein Fellowship des Lady Davis Fellowship Trust. Jedes Jahr kommen auf diesem Weg fünf bis sechs hochkarätige internationale Wissenschaftler:innen, darunter Nobelpreisträger wie der diesjährige Laureat im Bereich Wirtschaft, Joshua D. Angrist, an akademische Spitzeneinrichtungen in Israel. Christian Pentzold wird während seines Aufenthalts eng mit Prof. Keren Tenenboim-Weinblatt und dem von ihr geleiteten ECR-finanzierten Projekt PROFECI: Mediating the Future zusammenarbeiten. In ihm werden die Bedeutung und Wirkung von journalistischen Prognosen untersucht, wie sie etwa vor Wahlen üblich sind und auch in anderen Bereichen, etwa Klimawandel, Ressourcennutzung oder Demografie, unumgänglich geworden sind. Zudem ist er zu Vorträgen eingeladen und wird ein Seminar zum Thema „Timing Digital Media: Organizing, Displaying, and Governing Temporalities in Networked Technologies“ halten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Frage, wie digitale Medien den gesellschaftlichen Umgang mit Zeit verändert haben.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Christian Pentzold, Tel.: 0341-97 35701, E-Mail: Christian.Pentzold(at)uni-leipzig.de

Japanischer Regisseur ist neuer Bertolt Brecht-Gastprofessor

Der japanische Regisseur Toshiki Okada ist der neue Bertolt Brecht-Gastprofessor am Centre of Competence for Theatre (CCT) der Universität Leipzig und der Stadt Leipzig. Er ist einer der bedeutendsten Regisseure des japanischen Gegenwartstheaters mit internationaler Wirkung und Ausstrahlung. Er leitet seit 1997 die japanische Theatergruppe chelfitsch in Tokio und ist mit ihr in Gastspielen und Gastproduktionen unter anderem in New York, Brüssel, Wien, Dublin, Taipei, Bangkok und an zahlreichen Orten in Japan und Deutschland hervorgetreten. Okada und seine Company haben zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen erhalten. Zur Einbindung internationaler Expertise in die Forschung, Lehre und öffentliche Vermittlung aktueller theater- und kulturbezogener Fragestellungen wurde zum Wintersemester 2017/18 am Centre of Competence for Theatre die Bertolt Brecht-Gastprofessur der Stadt Leipzig eingerichtet. Diese bringt den nachhaltigen Theorie-Praxis-Transfer zwischen Wissenschaften und Künsten sowohl in die Lehre am Institut für Theaterwissenschaft als auch in den öffentlichen Diskurs der Stadt Leipzig ein. Die Gastprofessur wird halbjährlich an herausragende Praxisvertreter:innen der darstellenden Künste und ihrer medialen Reflektion vergeben.
Weitere Informationen: Centre of Competence for Theatre (CCT)

Iain Macdonald ist neuer Leibniz-Professor

Die Universität Leipzig begrüßt Prof. Dr. Iain Macdonald im Wintersemester 2021/22 als Leibniz-Professor. Der kanadische Philosoph ist einer der führenden Vertreter der Kontinentalen Philosophie in Nordamerika. Seit 2001 forscht und lehrt Iain Macdonald als Professor am Département de philosophie der Université de Montréal zur europäischen Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts. Schwerpunkte seiner Forschung liegen in der Kritischen Gesellschaftstheorie, der Phänomenologie, der französischen Philosophie und der Ästhetik. Dabei schafft er es, in seinen Arbeiten verschiedene Traditionslinien der europäischen Philosophie äußerst produktiv miteinander in einen Austausch treten zu lassen, und verbindet sie darüber hinaus immer wieder mit film- und literaturästhetischen Überlegungen, um so eine Brücke zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen zu stellen.
Der renommierte Forscher war mehrfach Fellow und Gast an bedeutenden Universitäten und Forschungseinrichtungen, etwa dem King’s College Cambridge, dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt und zuletzt am Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg. Er ist zudem affiliierter Professor an der McGill University in Montréal. Seine Antrittsvorlesung „What would be different: Blocked possibilities in Benjamin and Adorno“ findet am 9. November 2021 im Vortragssaal der Bibliotheca Albertina statt. Die Leibniz-Professur wird seit 1994 an besonders renommierte und internationale Wissenschaftler:innen vergeben und gehört zu den höchsten Auszeichnungen der Universität Leipzig.
Weitere Informationen: Leibniz-Programm der Universität Leipzig