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Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat dem Ostasiatischen Institut (Abteilung Sinologie) der Universität Leipzig kürzlich im Rahmen seines Bachelor-Plus-Programms die Förderung für eine vierjährige Studiengangsvariante "Internationaler Bachelor Sinologie" bewilligt. Mit Hilfe der Förderung soll der neue Studienverlauf nun zusätzlich in den regulären Bachelor Sinologie aufgenommen werden, um Studierenden die Möglichkeit zu bieten, internationale Erfahrungen zu sammeln und ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen. "Dadurch können sie sich auf internationale Karrieren in verschiedenen Tätigkeitsfeldern vorbereiten", sagt Institutsleiter Prof. Dr. Philip Clart.

Im Unterschied zu dem bereits existierenden Bachelor-Studiengang Sinologie soll die Studiengangsvariante "Internationaler BA Sinologie" ein verpflichtendes Auslandsjahr umfassen. Sobald der bestehende Studiengang entsprechend angepasst werden konnte, sollen Studierende dieser Studiengangsvariante zwei Semester an der National Chengchi University in Taipei (Republik China) studieren. Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), erhalten die Studierenden Stipendien, um ihren Aufenthalt an der Gasthochschule zu finanzieren.

Bereits vor Antritt der Reise nach Fernost sind für Teilnehmende dieses Programms von Mitarbeitern der Abteilung für Sinologie intensive Betreuung und Vorbereitung auf die Auslandserfahrungen durch ergänzende Workshops vorgesehen. An der renommierten National Chengchi University sollen die Studierenden neben intensiven Sprachkursen am Chinese Language Center je nach persönlichen Interessen englischsprachige Kurse in Bereichen wie internationale Politik oder internationale Beziehungen belegen.

Der Auslandsaufenthalt soll durch ein Praktikum im Gastland von etwa sechs bis acht Wochen abgerundet werden. Der Praktikumsplatz kann je nach individuellem Interesse gewählt werden, etwa bei einer international agierenden Kultureinrichtung wie dem Goethe Institut, der Außenhandelskammer oder einer deutschen Firma mit Niederlassung auf Taiwan. Im Anschluss an ihre Rückkehr nach Deutschland sollen die Studierenden im Rahmen eines Heimkehrer-Kolloquiums ihre im Ausland erworbenen Kompetenzen noch weiter vertiefen.

"Der 'Internationale BA Sinologie' ist konzipiert als interdisziplinäre Studiengangsvariante, als Brückenschlag zwischen der traditionellen philologisch-historisch ausgerichteten und der sozialwissenschaftlichen Sinologie", erklärt Clart. Durch das Studium an der ausländischen Partnerhochschule würden nationale und disziplinäre Grenzen überschritten, wodurch die Studierenden einen tieferen Einblick in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Ostasien erhalten.

Der "Internationale BA Sinologie" soll Teil der regionalwissenschaftlichen Tradition der Universität Leipzig werden und das bestehende Angebot im Profilbereich "Globale Verflechtungen und Vergleiche" ergänzen.