Ist Regers Musik im Ausland wenig präsent, weil seine Traditionsbezüge über die Landesgrenzen hinaus weiterhin nicht verstanden werden? Welche internationalen Kontakte pflegte er selbst und welche Kenntnisse hatte er von den Werken seiner internationalen Zeitgenossen? Welche Interpreten haben welche Werke im Ausland aufgeführt? Und vor allem auch: In welchen internationalen Traditionen ist seine Musik heute verankert? Diese und andere Fragen diskutieren Experten während der dreitägigen Konferenz.
Schwerpunkt des ersten Tages sind Stellung und Merkmale einer "deutschen Tradition" in Regers Kompositionen. In Einzelbetrachtungen werden hierbei Regers Liedschaffen, Klavierstücke und Orchesterwerke in den Fokus gerückt. Eine gesonderte Darstellung widmet sich einem Vergleich der nationalen und der internationalen Bach-Rezeption in der Reger-Zeit. Der zweite und dritte Tag der Tagung sind der internationalen Rezeption und der internationalen Pflege der Musik Regers gewidmet. Dazu gehören Reger-Traditionen, die mit ihr verbundenen Schwierigkeiten und die Möglichkeiten eines unvoreingenommenen Herangehens. "Unsere Konferenz wird eine ganze Reihe ungewöhnlicher Fragen an das Phänomen Reger herantragen, die zur Klärung seiner musikgeschichtlichen Stellung beitragen werden", sagt Prof. Dr. Helmut Loos, Musikwissenschaftler der Universität Leipzig, der die Konferenz gemeinsam mit Prof. Dr. Susanne Popp vom Max-Reger-Institut Karlsruhe organisiert hat.
Zu Ehren von Max Reger, der am 11. Mai 1916 im Leipziger Hotel Hentschel starb, finden vom 8. bis 20. Mai die Max-Reger-Festtage statt, deren Schirmherrschaft der ehemalige Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt übernommen hat. Auf dem Programm stehen neben der Tagung und zahlreichen Konzerten unter anderem auch ein Rundgang durch die Leipziger Reger-Stätten mit Musik sowie die Enthüllung einer Gedenktafel am Sterbeort Regers.