Pressemitteilung 2002/175 vom

Dr. med. Christina Rogalski erhielt den Preis des 11. Hanseatischen Dermatologen-Treffens in Lübeck für Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses der norddeutschen Hautkliniken. Dr. Rogalski hatte sich bis Ende der 90iger Jahre an der Universität Kiel promoviert und arbeitet seit 1999 an der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten der Universität Leipzig. Sie absolviert hier ihre Ausbildung zur Fachärztin für Hautkrankheiten.

Dr. Rogalski hatte sich in ihrer Dissertation mit der Entstehung der Schuppenflechte beschäftigt, hier besonders mit den Mechanismen der Entzündung und vermehrten Zellproduktion, der sogenannten Proliferation. Das exakte Thema ihrer Arbeit lautet: "Human Leukocyte Elastase Induces Keratinocyte Proliferation In Vitro und In Vivo." Die Ergebnisse ihrer Arbeit waren so vielversprechend, dass die Arbeitsgruppe von Prof. Oliver Wiedow aus Kiel, der Dr. Rogalski angehörte, sich entschloss, diese mit weiteren Studien zu untermauern und bei einer hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschrift einzureichen.
Im Januar 2002 erschien ihr Beitrag im Journal of Investigative Dermatology, so dass die Fachwelt auf die junge Medizinerin aufmerksam wurde. Dr. Rogalski untersuchte mögliche Entstehungsmechanismen für das bekannte Erscheinungsbild von Entzündung und Schuppenbildung bei der Schuppenflechte. Sie fand heraus, dass die übermäßige Schuppenbildung unter anderem auf Enzyme zurückzuführen sein könnte, das aus den weißen Blutkörperchen, den sogenannten Leukozyten stammt. Die Leukozyten wandern in die Haut ein und begünstigen die Einwanderung von Entzündungszellen. Sie enthalten hohe Konzentrationen von Serinproteasen, die möglicherweise für die Proliferation verantwortlich sind.

Sechs solcher bisher bekannten Enzyme hat Dr. Rogalski in Bezug auf die Schuppenflechte unter die Lupe genommen, eines davon hat sie in der Arbeit näher untersucht, für die sie nun den Preis gewann. "Wenn es gelingt, die Enzymbildung zu hemmen, könnte man den Kreislauf der übermäßigen Schuppenbildung und Entzündungsreaktion durchbrechen." Möglicherweise wäre das die Grundlage für ein immer noch fehlendes Medikament gegen die lästige Schuppenflechte.