Pressemitteilung 2004/059 vom

Im Januar 2004 startet das Schwerpunktprogramm "Systembiologie" des BMBF. Ziel des Programms ist die Erforschung von molekularen Mechanismen zur Leberregeneration, sowie Metabolismus und Detoxifikation in Hepatozyten. Unter mehr als 100 Antragstellern aus Deutschland haben drei Leipziger Forscher die beste Evaluierung erreicht.

Prof. Hengstler, Prof. Gebhardt und Prof. Bader erhielten die begehrte Förderung für den Aufbau der Plattform Zellbiologie. Ihre Aufgabe besteht darin, die erforderliche zellbiologische Expertise und in vitro Systeme mit Hepatozyten in ein Netzwerk von Projektverbünden einzubringen.

Einer dieser Verbünde mit Schwerpunkt in Freiburg widmet sich den molekularen Mechanismen, welche der Leberregeneration zugrunde liegen. Ein Stuttgarter Verbund beschäftigt sich mit hepatischem Metabolismus und Detoxifikation. Eine Gruppe von Forschern aus Aachen widmet sich der Erforschung von Membrantransport und Rezeptorinternalisierung bei Hepatozyten. Sämtliche Projektverbünde sollen in Zukunft durch die Leipziger Plattform Zellbiologie mit Hepatozyten in vitro Systemen versorgt werden.

Eine Schwierigkeit bei dieser Aufgabe besteht darin, dass es zur Zeit noch nicht möglich ist, menschliche Hepatozyten in vitro effizient zu vermehren. Um dies in Zukunft zu ermöglichen werden die Leipziger Forscher drei Strategien verfolgen: 1. die konditionale Immortalisierung von Hepatozyten; hierbei sollen immortalisierende Gene in an- bzw. abschaltbarer Weise in Hepatozyten zur Expression gebracht werden, 2. die Generierung von Hepatozyten aus somatischen Stammzellen und 3. die Vermehrung von Hepatozyten in Bioreaktorsystemen durch Optimierung des Mikromilieus.

In den nächsten drei Jahren wird der gesamte Verbund "Systembiologie" mit ca. 14 Mio Euro gefördert. Davon gehen 1,4 Mio an die Leipziger Plattform für Zellbiologie. Eine detaillierte Beschreibung des Gesamtprogramms und der Aufgaben der Leipziger Plattform für Zellbiologie befindet sich auf der Homepage des Zentrums für Toxikologie der Universität Leipzig.

Die Projektleiter der Plattform Zellbiologie, Prof. Hengstler, Prof. Gebhardt und Prof. Bader gehören dem Zentrum für Toxikologie an, in dem sich 26 Institute aus 4 Fakultäten der Universität Leipzig zusammengeschlossen haben. Somit kommt die erfolgreiche Einwerbung der Plattform Zellbiologie auch dem neu gegründeten Zentrum für Toxikologie zugute. Prof. Gebhard leitet das Institut für Biochemie, Prof. Bader ist Mitglied des Biomedizinisch Biotechnologischen Zentrums (Stammzellbiologie & Zelltechnik) und Sprecher der Plattform Zellbiologie und Prof. Hengstler (Institut für Rechtsmedizin und Rudolf-Böhm Institut) ist stellvertretender Sprecher des Gesamtverbunds Systembiologie.