Pressemitteilung 2003/413 vom

Einstellung der Deutschen zu Menschenrechten- Ergebnisse einer zweiten repräsentativen Befragung von Prof. Dr. Gert Sommer, Dr. Jost Stellmacher, beide Universität Marburg, und Prof. Dr. Elmar Brähler, Universität Leipzig, in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR) in Berlin.

Die Vereinten Nationen verabschiedeten am 10. Dezember 1948 die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Diese Erklärung besteht aus 30 Artikeln, die Menschenrechte für alle Menschen in der Welt, ohne Unterscheidung nach Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Nationalität oder Ethnie, definiert (sog. Universalität). Größere völkerrechtliche erbindlichkeit bekamen Menschenrechte durch die Verabschiedung der zwei Menschenrechtspakte des Jahres 1966 ("Zwillingspakte": "Pakt über bürgerliche und politische Rechte" sowie "Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte"), die inhaltlich weitgehend mit der "Allgemeinen Erklärung" übereinstimmen. In der Präambel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte werden Menschenrechte als "das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal" bezeichnet. "Menschenrechte" werden von Politikern häufig genutzt, um politische und militärische Entscheidungen zu rechtfertigen. Daher ist es von großem Interesse, Wissen, Einstellungen und Einsatzbereitschaft der Bevölkerung bezüglich Menschenrechten zu analysieren.

HINTERGRUND:

Vor einem Jahr haben wir der Presse erstmals eine repräsentative Studie zum Thema Menschenrechten in Deutschland vorgestellt (inzwischen von Sommer, Stellmacher und Brähler publiziert in Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis, 2003). Die vorliegende zweite repräsentative Studie zu Menschenrechten baut auf der ersten Studie aus dem Jahr 2002 auf und soll weitere vertiefende Erkenntnisse liefern. Es wurde u. a.· das Wissen über Menschenrechte und Menschenrechtsdokumente,· die Wichtigkeit der Verwirklichung von Menschenrechten und· der tatsächlich geleistete Einsatz für Menschenrechte erfragt. Die vorliegende Studie wurde im Auftrag der Universität Leipzig (Prof. Brähler) durch das Meinungsforschungsinstitut USUMA (Berlin) im Oktober 2003 in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte durchgeführt. Es wurden 1.656 Westdeutsche und 361 Ostdeutsche (1.042 Frauen und 974 Männer; 1 nicht notiert) im Alter von 14 bis 93 Jahren per Telefoninterview befragt.

Die wichtigsten Ergebnisse zum [URL=http://www.uni-leipzig.de/~presse/pdf/2003/menschenrechte.pdf]Tag der Menschenrechte[/URL].