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Das 16. Erasmus Jahrestreffen fand am 20. Juni 2024 in den Räumlichkeiten der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät statt. An der Veranstaltung nahmen 40 Erasmus+ Fachkoordinierende und Mitarbeitende der Stabsstelle Internationales (SI) teil, die sich zu Themen wie der Erasmus+ Kurzzeitmobilität, dem Digitalisierungsprojekt „Erasmus Without Paper (EWP)“ sowie der Anerkennung von studentischen Leistungen im SQ-Modul „Internationale Erfahrung“ austauschten.

Erasmus+ Jahrestreffen: Wir ziehen Bilanz

Anne Vorpagel, die seit Februar dieses Jahres die Funktion der Erasmus+ Hochschulkoordinatorin übernommen hat, informierte die Teilnehmenden über den derzeitigen Stand und die zukünftigen Perspektiven der akademischen Erasmus+ Mobilität. Dabei berichtete sie, dass im Studienjahr 2022/23 insgesamt 1014 Studierende der Universität Leipzig (UL) einen durch Erasmus+ geförderten Auslandsaufenthalt absolvierten. Verglichen mit den 30 „großen“ Hochschulen in Deutschland ist die UL damit Spitzenreiter in Sachen Erasmus+ Studierendenmobilität. 

Diese Erfolgsbilanzen sind laut Anne Vorpagel vor allem auf die engagierte Arbeit der Fachkoordinierenden zurückzuführen. Sie tragen mit ihrem Einsatz zur Verankerung des Erasmus+ Programmes in allen Fächern der UL bei und sorgen gleichzeitig für die enge Vernetzung mit der Stabsstelle Internationales. Beides sind Schlüsselfaktoren für die positive quantitative wie qualitative Entwicklung des Erasmus+ Programmes an der UL. Letzteres zeigt sich insbesondere in der hohen Anerkennungsquote im Ausland erbrachter Studienleistungen.

Wie kann man sich die Aufgaben einer Erasmus+ Fachkoordination eigentlich konkret vorstellen? 

Dr. Cornelia Döll arbeitet bereits seit 1996 als eine von fünf Fachkoordinierenden am Institut für Romanistik. Zuständig ist sie in dieser Rolle für die Kooperation mit sechs portugiesischen Erasmus+ Partneruniversitäten: „Eine meiner zentralen Aufgaben ist es, die neu an der UL beginnenden Studierenden über die Optionen eines Erasmus+ Studiums oder Praktikums im Ausland zu informieren. Auch die Koordination ihrer Bewerbung, ihre anschließende Nominierung für einen Aufenthalt an einer der Erasmus+ Partnerhochschulen, das Erstellen ihres Learning Agreements sowie die Betreuung per E-Mail während ihrer Zeit im Ausland fallen mit in meinen Aufgabenbereich“, erklärt sie. Ist der Auslandsaufenthalt beendet, ist Cornelia Döll außerdem mit für die Anerkennung der Studienleistungen, die an der Partnerhochschule erworben wurden, zuständig. 

Doch damit nicht genug – als Erasmus+ Fachkoordinatorin ist die Dozentin für Portugiesisch auch erste Anlaufstelle für die internationalen Erasmus+ Austauschstudierenden am Institut und erstellt in diesem Zusammenhang deren Leistungsübersicht – das Transcript of Records – welches ihnen am Ende ihres Aufenthalts an der UL ausgehändigt wird. Wichtig sei bei ihrer Arbeit vor allem ein guter Kontakt zu den Erasmus+ Partnern, der oftmals schnelle Absprachen und das Finden unkomplizierter Lösungswege mit sich bringe: „Ich selbst habe durch die Erasmus+ Arbeit immer den engen Kontakt zu Portugal halten können, nicht zuletzt über meine Reisen im Rahmen der Erasmus+ Lehrmobilität. Daraus sind im Laufe der Jahre auch einige engere Lehr- und Forschungskontakte entstanden, zum Beispiel mit der Universidade do Minho in Braga, die mittlerweile auch Mitglied der europäischen Hochschulallianz Arqus ist“, erläutert die Romanistin. 

Zu Beginn des Wintersemesters wird sie sich nun in den Ruhestand verabschieden und ihre Funktion auf ihren Institutskollegen Lukas Fiedler übertragen. Der 25-Jährige arbeitet seit knapp anderthalb Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Romanistik und absolvierte im Rahmen seines Lehramtsstudiums an der UL sowie seiner anschließenden Dozententätigkeit Erasmus+ Aufenthalte in Valencia, Marseille, Porto und zuletzt Nampula in Mosambik. Mit Beginn seiner Arbeit als Fachkoordinator möchte Lukas Fiedler seine Studierenden motivieren, selbst den Schritt ins Ausland zu wagen. Dazu greift er auf seine eigenen Erasmus+ Erfahrungen zurück: „Während des Studiums die Möglichkeit zu haben, ins Ausland zu gehen und Erfahrungen an einer anderen Universität zu sammeln, an der viele junge Menschen mit internationalem Kontext zusammenkommen – das ist meiner Meinung nach definitiv eine Erfahrung, die einen fürs Leben prägt. Vor allem auch, wenn man Fremdsprachen studiert, kann man auf diesem Weg seine Sprachkompetenzen unglaublich vorantreiben“, erklärt er. Cornelia Döll stimmt ihm zu und ergänzt: „Ich halte das Erasmus+ Programm für eine der besten Erfindungen der Europäischen Union. Im Sinne eines geeinten und mehrsprachigen Europas ist es ungeheuer wichtig, dass junge Menschen Lebenszeit in anderen Ländern und Kulturen verbringen und Erfahrungen sowie die Fähigkeit zum Perspektivwechsel mit nach Hause bringen“. 

Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen anderer Institute und der SI ließen die beiden den Abend des Erasmus+ Jahrestreffens auf der Terrasse der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in lebhaftem Austausch ausklingen.