Detlev Belder ist seit 2007 Professor für Analytische Chemie an der Universität Leipzig. Sein Forschungsgebiet sind sogenannte Chip-Laboratorien mit dem Ziel, chemische Prozess zu miniaturisieren, um sie so effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Von solchen Chemie-Chips werden sich, in Analogie zu der Revolution bei der Erfindung von Computerchips, auch umwälzende Veränderungen in der chemischen Forschung versprochen. Damit könnten zum Beispiel die Entwicklung neuer Arzneimittel beschleunigt werden oder neue miniaturisierte Analysengeräte für die apparative Diagnostik erschaffen werden.
Belder zählt zu den führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Lab-on-a-chip-Technologie und ist einer der Pioniere für deren kombinierten Einsatz in der Analytischen Chemie und der Synthese-Chemie. Der Chemiker ist seit 2012 Mitglied des Vorstandes der Fachgruppe Analytische Chemie der GDCH sowie Fachkollegiat im Fachforum Chemie der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er war von 2013 bis 2016 Dekan der Fakultät für Chemie der Universität Leipzig und ist Sprecher der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsgruppe integrierte Chemische Mikrolaboratorien. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der Trenntechniken wurde ihm bereits 2015 der Gerhard Hesse Preis verliehen. "Ich freue mich sehr über die Ehrung, die ich als Wertschätzung für vergangene Erfolge und auch als Ansporn für die Zukunft sehe", sagte er.
Der Fresenius-Preis wird seit 1961 von der GDCh verliehen, um Wissenschaftler für besondere Verdienste um die wissenschaftliche Entwicklung und Förderung der Analytischen Chemie zu ehren. Die Auszeichnung ist nach dem Geheimen Hofrat Carl Remigius Fresenius (1818-1897) benannt. Er gilt als Mitbegründer der Analytischen Chemie in Deutschland.