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Was haben Wälder, Stadtluft und das Klima gemeinsam? Sie sind allesamt natürliche Gemeinschaftsgüter, deren nachhaltige Nutzung für die Zukunft unseres Planeten von entscheidender Bedeutung ist. Diesen Themen widmen sich seit September 2024 die ersten 14 Promovierenden des Graduiertenkollegs „Economics of Connected Natural Commons: Atmosphere and Biodiversity“ (ECO-N). In einer Willkommenswoche vom 23. bis 27. September erhielten sie nicht nur Einblicke in ihre bevorstehenden Forschungsprojekte, sondern auch erstes Rüstzeug, um gemeinsam Antworten auf zentrale Fragen der Nachhaltigkeit zu entwickeln.

Die Nachwuchswissenschaftler bekamen in dieser Woche wertvolle Informationen und Werkzeuge an die Hand, um ihre wissenschaftliche Laufbahn in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Atmosphärenforschung und Biodiversität erfolgreich zu starten. „Die Promovierenden werden in verschiedenen interdisziplinären Projekten untersuchen, wie wirtschaftliche Aktivitäten, menschliches Verhalten und natürliche Ressourcen miteinander verknüpft sind“, erläutert Maria Schnabel, wissenschaftliche Koordinatorin des Kollegs. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Herausforderungen wie den Verlust der Biodiversität oder Luftverschmutzung anzugehen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln.

Zum Auftakt der Forschungsarbeit trugen maßgeblich die Vorträge von Prof. Dr. Martin Quaas, dem Leiter des Kollegs, und Prof. Dr. Olli Tahvonen, einem internationalen Experten von der University of Helsinki, bei. Quaas gab einen umfassenden Überblick über die Ökonomie natürlicher Gemeinschaftsgüter, während Tahvonen den Schwerpunkt auf die „Economics of Forests and Carbon“ legte. „Beide Themen verdeutlichen die  Relevanz unserer Forschung für eine nachhaltige Entwicklung“, betonte Quaas.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit für nachhaltige Lösungen

Ein zentrales Element der Willkommenswoche war die Vorstellung der Interdisziplinären Kollaborativen Projekte (ICPs), in denen die Promovierenden gemeinsam zu Themen wie Waldökosystemen, Böden, Regionalklima, Stadtluft und Aerosolen forschen werden. „Diese Projekte ermöglichen den Doktorandinnen und Doktoranden, wissenschaftliche Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten“, so Quaas weiter. Der interdisziplinäre Ansatz eröffnet die Möglichkeit, über das eigene Fachgebiet hinauszublicken und innovative Ansätze für komplexe ökologische Probleme zu entwickeln.

Besuche bei den beteiligten Fakultäten und Forschungseinrichtungen vertieften das Verständnis der Promovierenden für die interdisziplinäre Struktur des Kollegs. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, die Fakultät für Physik und Erdsystemwissenschaften sowie die Fakultät für Lebenswissenschaften boten umfassende Einblicke in ihre Arbeit. Auch die außeruniversitären Partnerinstitutionen, wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) und das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, verdeutlichten die Vielfalt und Vernetzung der Forschungslandschaft im Rahmen des ECO-N.

Vom wissenschaftlichen Austausch zur universitären Unterstützung

Neben den wissenschaftlichen Themen konnten die Promovierenden auch universitäre Angebote kennenlernen. Die Graduiertenakademie und die Stabsstelle für Chancengleichheit, Diversität und Familie stellten ihre Unterstützungsangebote für Doktoranden vor, während ein Workshop zum Thema Selbst- und Zeitmanagement das Programm sinnvoll abrundete.

Mit dieser Willkommenswoche hat ECO-N den Grundstein für eine Forschungsgemeinschaft gelegt, die sich großen Herausforderungen unserer Zeit stellt. „Dieses Kolleg könnte ein Baustein für unser potenzielles Exzellenzcluster ‚Breathing Nature‘ werden“, so Quaas. Doch vor allem soll die Arbeit im Kolleg langfristig dazu beitragen, innovative und nachhaltige Lösungen für den verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen zu entwickeln.

So wie die Forschung der Promovierenden eng vernetzt ist, sind auch die natürlichen Gemeinschafsgüter, die sie untersuchen, untrennbar miteinander verbunden. Die Fragen, die heute gestellt werden, könnten eines Tages zu Antworten führen, die das fragile Gleichgewicht unserer natürlichen Welt bewahren – und so eine nachhaltige Zukunft für Mensch und Umwelt sichern.