Pressemitteilung 2015/305 vom

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit etwa zwei Millionen Euro geförderte Forschergruppe "Integrierte chemische Mikrolaboratorien" unter Federführung der Universität Leipzig nimmt ihre Arbeit auf. Das Kick-off-Meeting des interdisziplinären Verbundes findet am 11. November an der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Universität Leipzig statt. Neben sechs Leipziger Arbeitsgruppen sind auch die Humboldt-Universität zu Berlin sowie das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam beteiligt. Ziel des dreijährigen Projektes ist die Untersuchung von chemischen Prozessen im Mikromaßstab. Chemikalien werden dabei in kreditkartengroßen Systemen statt in großen Kolben gehandhabt.

Zu dem Kick-off-Meeting werden etwa 25 etablierte und Nachwuchswissenschaftler aus den beteiligten Institutionen erwartet, wie der Sprecher der neuen Forschergruppe,Prof. Dr. Detlev Belder von der Universität Leipzig, sagte. Die Wissenschaftler wollen sich dann zur Umsetzung des Forschungsprojektes abstimmen. "Die Chemie in miniaturisierten Systemen, ist ein weltweit sehr aktives Forschungsgebiet, und in Leipzig haben wir jetzt die Chance, hier ganz vorne mitzuspielen", betont Belder. Der Einsatz solcher Chiplaboratorien sei, in Analogie zu Computerchips, nicht nur aus Gründen der Ökonomie und Ökologie interessant, sondern ermögliche auch ganz neue Einblicke in die Natur chemischer Prozesse.

Insgesamt ist die Forschung auf der Gebiet der Chemie an der Universität Leipzig sehr erfolgreich: In dem kürzlich veröffentlichten DFG-Förderatlas - der wichtigsten Statistik zur Drittmitteleinwerbung der deutschen Universitäten und Hochschulen - lag das Fachgebiet Chemie deutschlandweit unter den 20 wissenschaftlichen Einrichtungen mit den höchsten Bewilligungssummen. "Die Chemieforschung der Universität Leipzig lag auf Platz 19 von 71 deutschen Chemiestandorten und an erster Stelle in Sachsen. Die Chemie sticht in diesem Ranking der DFG auch an unserer Universität besonders hervor", sagt Belder, der auch Dekan der Fakultät für Chemie und Mineralogie ist.