Pressemitteilung 2001/014 vom

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Vereinigte Institut für Kernforschung Dubna (VIK Dubna) kommen zur 11. Tagung ihres Verbindungsausschusses am 5. und 6. Februar 2001 an der Universität Leipzig zusammen.

Gegenstand der Beratungen ist die Kooperation deutscher Forschungseinrichtungen und Hochschulen mit dem VIK Dubna auf der Grundlage der "Vereinbarung über Zusammenarbeit und Nutzung von Anlagen des VIK" zwischen dem BMBF und dem VIK Dubna aus dem Jahr 1991. Die Tagung wird eröffnet durch Ministerialrat Dr. Hermann-Friedrich Wagner, Leiter des Referates Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung des BMBF und Leiter der deutschen Delegation. Die Delegation aus Dubna wird geleitet von Prof. Dr. Wladimir G. Kadyschewski, Direktor des VIK Dubna.

Das Vereinigte Institut für Kernforschung Dubna ist eine internationale außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die von den ehemaligen Ostblockstaaten im Jahr 1956 als "CERN des Ostens" gegründet und gemeinsam genutzt wurde. Im Sommer 1991 schloss die Bundesrepublik Deutschland ein Kooperationsabkommen mit dem VIK Dubna, mit dem sie an die 1990 beendete Mitgliedschaft der DDR in dem Institut anknüpfte. Das Abkommen, das jeweils für drei Jahre gilt, ist bereits dreimal verlängert worden. Nächster Stichtag ist der 31.12.2002. Im Mittelpunkt der Vereinbarung steht die Kooperation auf dem Gebiet der Wissenschaft, aber auch die Herstellung und Lieferung von Geräten und Baugruppen für Basisanlagen in deutschen Forschungseinrichtungen. Rund 70 deutsche Forschungszentren und Hochschulen aus etwa 50 Städten sind an der Kooperation beteiligt. Jährlich gehen etwa 100 deutsche Wissenschaftler nach Dubna, während über 400 aus dem VIK zu Forschungszwecken nach Deutschland kommen. Aus der Zusammenarbeit gehen pro Jahr rund 200 Veröffentlichungen hervor. Das international renommierte Institut hat Partner aus aller Welt, von den USA bis zur Mongolei.

Auch von der Universität Leipzig, an der berühmte Physiker wie die Nobelpreisträger Peter Debye, Werner Heisenberg und Gustav Hertz einst tätig waren, arbeiten zur Zeit zwei Forschergruppen eng mit dem Institut in Dubna zusammen: Wissenschaftler vom Institut für Experimentelle Physik I führen Untersuchungen zur Molekular- und Zellbiophysik durch, und eine Gruppe vom Institut für Massivbau und Baustofftechnologie befasst sich mit der Frage der Festigkeit und Alterung von Beton.