„Es ehrt mich, dass mir das Rektorat das Vertrauen ausspricht, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Ich blicke mit großer Zuversicht aber auch mit einigem Respekt auf den Weg, der vor uns liegt“, sagt der 36-jährige Gymnasiallehrer, der noch bis zu den Sommerferien an zwei Tagen in der Woche in Wittenberg unterrichtet. „Das wird mir fehlen, aber meine Aufgaben hier an der Universität verdienen jetzt meine ungeteilte Aufmerksamkeit“, betont Alexander Biedermann.
Die Lehrkräftebildung der letzten zehn Jahre stand ganz im Zeichen des dramatischen Lehrkräftemangels und bedeutete damit einen erheblichen Ausbau der Studienkapazitäten, aber auch der Zugangswege zum Lehrer:innenberuf, wie dem sogenannten Seiteneinstieg. „Die Universität Leipzig versteht Lehrkräftebildung aber nicht nur als Daseinsvorsorge, sondern als profilbildend“, so Biedermann. Ein zentrales Anliegen sei es, die Qualität und Struktur der lehrerbildenden Studiengänge aktiv zu gestalten.
Strategisch sollen darüber hinaus neue Lehramtsstudiengänge entwickelt und die Angebote für Fort- und Weiterbildung ausgebaut werden. „Aber auch die großen Querschnittsthemen wie Inklusion, Digitalisierung und KI, politische Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sind noch nicht hinreichend bearbeitet. Außerdem werden wir uns stärker für die Forschungsunterstützung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses engagieren“, so der neue Direktor des ZLS. „Mit dem Verbundprojekt ‚PraxisdigitaliS – Praxis digital gestalten in Sachsen‘ und dem Graduiertenprogramm ‚Lehrkräfte im Hochschuldienst‘ sowie dem soliden Drittmittelaufkommen am ZLS kann auf etwas aufgebaut werden, das noch deutlich stärker in die Fakultäten strahlt als bisher.“ Als Direktor fungiert Biedermann nicht nur als Leiter des ZLS, sondern ist auch dazu aufgefordert, sich aktiv an und für die Lehrkräftebildung an der gesamten Universität zu engagieren. Denn Lehre und Forschung findet vor allem in den Fakultäten statt.
Die Stelle der Geschäftsführung wird zeitnah ausgeschrieben. Bis dahin übernimmt Susan Löffler neben ihren Aufgaben als Projektkoordinatorin der wissenschaftlichen Ausbildung von Lehrkräften kommissarisch die Geschäftsführung des ZLS.