Pressemitteilung 2017/301 vom

Die Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie hat am heutigen Dienstag über die Zukunft der Journalistenbildung an der Universität Leipzig entschieden. Im Wintersemester 2018/19 soll der neue Masterstudiengang Journalismus starten. Studierende lernen hier, den digitalen Wandel des Journalismus zu begleiten und mitzugestalten. Dazu vereinigt der interdisziplinäre Master die grundständige journalistische Ausbildung mit informatikwissenschaftlichen Kompetenzen und Kenntnissen angewandter Journalismusforschung. Zunächst sollen 20 Bewerber zugelassen werden.

Die Entscheidung des Fakultätsrats folgt der Empfehlung einer Reformkommission. In dieser haben Professorinnen und Professoren, Mitarbeiter, Studierende sowie Journalistinnen und Journalisten die traditionsreiche Journalistenausbildung an der Universität Leipzig zeitgemäß fortentwickelt. Das grundlegend reformierte journalistische Studienkonzept muss nun noch vom Rektorat beschlossen werden.

Studiendekan Prof. Dr. Thomas Kater, gleichzeitig Vorsitzender der Reformkommission, ist mit dem Ergebnis zufrieden: "Wir haben seit Frühjahr dieses Jahres ein modernes Studien- und Forschungsprofil auf die Beine gestellt, mit dem wir künftig tonangebend in der hochschulgebundenen Journalistenausbildung sein werden." Das neue Konzept soll laut Kater die Studierenden für Führungspositionen im dynamischen Berufsfeld Journalismus vorbereiten. Das Modell beinhaltet nicht nur eine fundierte Ausbildung im Bereich klassischen journalistischen Arbeitens, sondern auch grundständige Kenntnisse digitaler Arbeitsweisen und Fertigkeiten empirischer Journalismusforschung. Der Master Journalismus ist nicht konsekutiv, das heißt er ist für Absolventinnen und Absolventen aller Studiengänge offen.

"Nach einem intensiven einjährigen Reformprozess werden wir die journalistische Ausbildung an der Universität Leipzig im Oktober 2018 grundlegend neu und zeitgemäß aufgestellt haben - mit dem Flaggschiff Master Journalismus im Zentrum der verschiedenen maßgeschneiderten journalistischen Ausbildungsangebote für Studierende", bekräftigt Rektorin Prof. Dr. Beate Schücking zusammen.

Das Modell des dreijährigen Master Journalismus sieht drei inhaltlich miteinander verzahnte Säulen vor. Die erste Säule vertieft theoretische und praktische Kenntnisse journalistischer Arbeitsweisen. Hier werden auch Kompetenzen zur Organisation und Entwicklung des digitalen Journalismus sowie zu rechtlichen und ethischen Normen vermittelt. In der zweiten Säule erlangen die Studierenden grundlegende informatikwissenschaftliche Kenntnisse, ohne die zeitgemäßer Journalismus heute nicht mehr möglich ist. Die dritte Säule vermittelt Kompetenzen der angewandten Sozial- und Journalismusforschung. Studierende erlernen hier, wie aktuelle Phänomene des Journalismus nach wissenschaftlichen Methoden empirisch untersucht werden. Das letzte Jahr des Studiums bildet ein journalistisches Volontariat, für das der Studiengang mit Medienpartnern in ganz Deutschland kooperiert.

Der Master Journalismus wird von Jun.-Prof. Dr. Markus Beiler verantwortet. Getragen wird der Studiengang von einem breit aufgestellten Team von Professorinnen und Professoren, darunter auch Jun.-Prof. Dr. Cornelia Wolf und Prof. Dr. Alexander Godulla, erfahrenen Wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie der neuen "Karl-Bücher-Gastprofessur für die Zukunft der Journalismus", die an renommierte Journalistinnen und Journalisten vergeben wird.

Parallel zur Masterreform wird die journalistische Ausbildung auf Bachelorebene ausgebaut. Prof. Dr. Marcel Machill wird künftig die journalistische Grundlagenausbildung im Rahmen des Bachelors Kommunikations- und Medienwissenschaft sicherstellen. Zusätzlich wird das neue Wahlfach Crossmedia-Journalismus eingeführt. Durch diese verschiedenen Studienangebote wird die Universität Leipzig auch künftig die Tradition der hochschulgebundenen Journalistenausbildung pflegen.

Die Journalistik an der Universität Leipzig hat eine besondere Tradition. Im Jahr 1916 wurde hier die erste institutionalisierte Journalistenausbildung an einer Hochschule im deutschsprachigen Raum etabliert.