Pressemitteilung 1998/005 vom

Am 1. Juli 1998 jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag von Eduard Poeppig, der in Plauen geboren wurde und am 4. September 1868 in Leipzig starb. Aus diesem Anlass finden ein Festsymposium und eine Ausstellung mit Zeichnungen Poeppigs statt.

Er wurde zu seiner Zeit insbesondere durch seine Forschungs- und Sammelreise durch Südamerika bekannt und genoß hohes wissenschaftliches Ansehen. In Leipzig absolvierte er zuerst die Thomas-Schule und dann das Studium der Medizin und Naturwissenschaften an der Universität Leipzig. nach seinen beschwerlichen Reisen durch Chile und Peru kehrte er mit reichen botanischen und zoologischen Sammlungen nach Leipzig zurück, wo er 1833 zum außerordentlichen, jedoch erst 1846 zum ordentlichen Professor benannt wurde.

Trotz seiner vielfältigen und auch bahnbrechenden Aktivitäten blieb er stets im Schatten von Humboldt und geriet nach seinem Tod weitgehend in Vergessenheit. Dabei begründete er die naturwissenschaftlichen Sammlungen der Universität Leipzig, aus denen auch das heutige Herbarium LZ hervorging. Er wurde Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, war Mitglied zahlreicher gelehrter Gesellschaften und wurde durch seine genialen Reisebeschreibungen weltweit bekannt. Sein wissenschaftliches Werk ist größtenteils heute noch gültig, und viele Gattungs- und Artbeschreibungen im botanischen wie zoologischen Bereich gehen auf ihn zurück.

Nunmehr erscheint es angebracht, diesen zu Unrecht vergessenen Wissenschaftler und hervorragenden Menschen zu ehren und sein Werk darzustellen. Dazu wird in den Räumen des neuen Rektorats in der Ritterstraße eine Ausstellung zu ihm und seiner Zeit vorbereitet und am 5. Juni 1998 mit einem Festsymposium eröffnet.
Dabei werden erstmalig 15 Original-Tuschezeichnungen aus seiner Hand, die auch von hohem künstlerischem Wert sind, aus dem Wiener Naturhistorischen Museum ausgestellt. Die dazu erscheinende Festschrift wird auf mehr als 150 Seiten über ihn, sein Werk und seine Reisen berichten. Hier werden erstmals Briefe zu seinem Freund Endlicher in Wien publiziert.