Nachricht vom

Erasmus+ Studierende stehen oft vor der Frage, wie sie am besten zur Gastuniversität kommen. Neben dem Preis ist auch die Umweltfreundlichkeit ein wichtiger Aspekt. Hier zeigen wir, wie Studierende ihre Reise nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig gestalten können, und bietet nützliche Informationen und Tipps für die Planung.

Unsere Tipps zum nachhaltigen Reisen

Zug- und Busreisen bieten im Vergleich zu Flugreisen zahlreiche Vorteile:

  • Stressfreies Packen: Im Gegensatz zu Flügen, bei denen strenge Gepäckbestimmungen gelten, können Studierende bei Bahn- und Busreisen ohne große Einschränkungen packen. Gepäckkontrollen und -gebühren entfallen, was das Reisen entspannter macht. So kann auch das eine oder andere Lieblingsstück mehr mitgenommen werden, ohne dass vor Ort gleich neue Sachen gekauft werden müssen.
  • Der Weg ist das Ziel: Im Gegensatz zu Flugreisen sieht man bei Bahn- und Busreisen mehr von der Landschaft. Eine Aufteilung in verschiedene Reiseetappen bietet die Möglichkeit, noch mehr von Land und Leuten zu entdecken. Dafür gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. 
  • Umweltschutz: Bahn- und Busreisen verursachen deutlich weniger CO₂-Emissionen als Flüge und sind damit umweltfreundlicher. Dies unterstützt die Klimaschutzbemühungen und trägt zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei. Um die Einsparungen zu vergleichen, gibt es die App
    CarbonTracer
  • Flexibilität: Mit dem Erasmus+ Interrail-Pass können Studierende innerhalb von sechs Monaten vier oder sechs Tage lang durch Europa reisen. Dies ist nicht nur eine kostengünstige Option, sondern auch eine großartige Gelegenheit, verschiedene Länder und Kulturen kennenzulernen. Der Pass bietet Flexibilität und ermöglicht es, das Beste aus der Erasmus+Erfahrung zu machen.
    mehr erfahren

Zusätzliche Förderung für nachhaltige Reisen

Studierende, die sich für eine umweltfreundliche Anreise zu ihrem Erasmus+ Zielort entscheiden, haben die Möglichkeit, eine Sonderförderung für „Grünes Reisen“ zu beantragen. Weitere Informationen dazu, unter welchen Bedingungen diese beantragt werden kann, und allgemeine Hinweise zur generellen Förderung für Erasmus+ finden sich auf den Seiten der Stabsstelle Internationales. 
mehr erfahren

Reiseplanung mit hilfreichen Tools

Für die Planung einer nachhaltigen Reise gibt es zahlreiche Online-Ressourcen, die bei der Routenplanung und Organisation helfen:

  • Erasmus by Train 
    Diese Plattform bietet umfassende Informationen zur Planung von Zugreisen durch Europa und zeigt die besten Routen und Verbindungen auf.
  • Night Train Map 
    Diese Karte zeigt Nachtzugverbindungen von Aberdeen bis Zagreb und hilft bei der Planung von Reisen mit dem Nachtzug, einer bequemen und umweltfreundlichen Reisemöglichkeit.
  • The Man in Seat 61 
    Eine umfassende Quelle für Zugreisen in Europa mit detaillierten Informationen zu Strecken, Preisen und vielem mehr.

Was kann zusätzlich beachtet werden?

Es gibt viele Möglichkeiten, die Reise noch nachhaltiger zu gestalten. Hier einige praktische Tipps:

Nachhaltig Packen

Packen ist ein unverzichtbarer Teil jeder Reise und egal wie alt man ist, man stellt sich immer wieder die gleiche Frage: Was brauche ich? Für ein Erasmus-Semester ist das Packen eine besondere Herausforderung, denn man muss sich überlegen, was man für den Auslandsaufenthalt braucht und wie man alles in den Koffer bekommt! Bei begrenztem Platz im Gepäck ist es wichtig, genau abzuwägen, was wirklich notwendig ist und was nicht. Folgende Punkte können beim Packen hilfreich sein:

  • Wetterbedingungen im Zielland: Informieren Sie sich über das Klima im Zielland und packen Sie die passende Kleidung ein.
  • Aktivitäten während des Semesters: Überlegen Sie, welche Aktivitäten Sie während Ihres Aufenthaltes planen und packen Sie die entsprechende Kleidung und Ausrüstung ein.
  • Nachhaltige Hygieneartikel: Nehmen Sie nur das Nötigste an Hygieneartikeln mit und bevorzugen Sie nachhaltige Produkte wie festes Shampoo und Duschgel. Diese sind oft platzsparender und umweltfreundlicher.
  • Mehrwegartikel mitnehmen: Eine wiederbefüllbare Wasserflasche, wiederverwendbare Taschen wie Jutebeutel oder der wiederverwendbare Kaffeebecher sind sowohl während der Reise als auch vor Ort eine sinnvolle Alternative, um Müll zu vermeiden. Wiederbefüllbare Wasserflaschen oder Kaffeebecher dürfen, sofern sie bei der Sicherheitskontrolle leer sind, auch mit ins Flugzeug genommen werden und können im Sicherheitsbereich wieder befüllt werden.
  • Vorhandene Garderobe nutzen: Um möglichst nachhaltig zu reisen, sollten Sie Ihre vorhandene Garderobe nutzen und keine neue Kleidung im Ausland kaufen. Laut einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen werden für die Herstellung und den Verkauf einer Jeans bis zu 3.781 Liter Wasser verbraucht.

Umweltfreundliche Verkehrsmittel am Zielort nutzen

Am Zielort können Bus, Bahn oder Fahrrad genutzt werden, um die Stadt zu erkunden. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostengünstig.

  • Radfahren vor Ort: In vielen Städten gibt es die Möglichkeit, Leihfahrräder zu nutzen, so dass es nicht notwendig ist, vor Ort ein eigenes Fahrrad zu kaufen. Oft ist es auch möglich, vor Ort ein gebrauchtes Fahrrad zu kaufen und es später mit geringem Wertverlust wieder zu verkaufen.
  • Bahn- und Bustickets über die Hochschule: Viele Hochschulen bieten auch Nahverkehrstickets an oder haben günstige Verkehrsangebote für Studierende. Informieren Sie sich am besten frühzeitig auch bei der Zielhochschule über die Möglichkeiten. Oft wird ein Passfoto verlangt, also am besten mitnehmen.
  • Ausflüge mit umweltfreundlichen Verkehrsmittel: Wie bei der Anreise bieten sich auch bei Ausflügen oft umweltfreundliche Alternativen wie Bus und Bahn an. So lernt man die Kultur und die Menschen noch einmal ganz anders kennen und kommt aus dem Studienalltag heraus.

Nachhaltig Konsumieren

  • Lokale Anbieter und Restaurants unterstützen: Einkaufen und Essen gehen bei lokalen Anbietern stärkt die regionale Wirtschaft und reduziert gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck. Dabei lernt man auch die Kultur am besten kennen, also warum nicht mal einen kleinen Ausflug auf den lokalen Markt machen, um Gemüse zu kaufen?
  • Lieferketten beachten: Wie in Deutschland empfiehlt es sich, auf die Herkunft der Produkte zu achten. Gerade bei Lebensmitteln haben saisonale und lokale Produkte einen deutlich besseren ökologischen Fußabdruck als Produkte mit langen Lieferketten. Zum Schutz von Umwelt und Mensch bieten sich auch Bio- oder Fairtrade-Produkte an.
  • Wenn man doch etwas vergessen hat: Man kann noch so sorgfältig packen, meist vergisst man etwas oder die Pläne ändern sich vor Ort, der Koffer bleibt derselbe. Sowohl für Hausrat als auch für Kleidung bieten sich Second-Hand-Läden, Schwarze Bretter oder Kleinanzeigen an, um gebrauchte Dinge vor Ort zu kaufen. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt.

Zusätzliche Ressourcen und Inspiration

  • Der DAAD bietet eine Broschüre mit nützlichen Tipps für klimafreundliches Reisen. Diese enthält zahlreiche Anregungen, wie nachhaltige Mobilität gelingen kann.
  • Das Green Erasmus Portal bietet umfassende Informationen und Tools, um den Erasmus+Aufenthalt nachhaltig zu gestalten. Hier finden Studierende Tipps zu nachhaltigem Verhalten vor, während und nach ihrem Aufenthalt.
  • Erfahrungsberichte und nachhaltige Tipps anderer Studierender bieten ebenfalls wertvolle Inspiration. Auf dem Blog studieren weltweit teilen Studierende ihre Erfahrungen und geben Anregungen für mehr Nachhaltigkeit während des Erasmus-Semesters.