Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    01.03.2023 – 31.07.2024
  • Lehrsprache

    Spanisch
  • Studienrichtung

    Sozialwissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    European Studies M. A., Master of Arts
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Obligatorisch
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Überwiegend erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Innerhalb meines gesellschaftswissenschaftlichen Studiums war es mir wichtig eine Zeit in einem Land zu verbringen, das sich durch seine Andersartigkeit in seiner historischen Entwicklung und Lebensbedingungen auszeichnet. Es sollte spanischsprachig sein, da ich mich für die spanische Sprache und die Länder, in denen sie gesprochen wird besonders interessiere, bereits über ein gutes Spanischniveau verfügte und dieses im Studienkontext anwenden und verbessern wollte.

Der Erstwunsch fiel schnell auf die Universidad de La Habana, zum einen aufgrund des Interesses, das ich für die ehemalige spanische Kolonie in Bezug auf Gesellschaft, Historie und die spanische Sprache empfand, zum anderen aus pragmatischen Gründen. Viele Universitäten außerhalb Deutschlands weisen einen versetzten akademischen Kalender auf, was die Beendigung des Wintersemester an der Heimatuniversität aufgrund eines frühen Beginns des Sommersemesters im Partnerland erschwert. Auch Habana hat einen etwas versetzten Plan, dennoch erlaubte er mir, meine Prüfungen noch vor Auslandssemesterantritt in Leipzig abzulegen.

Über ein gutes Spanischniveau verfügte ich bereits, dennoch habe ich kontinuierlich die Sprache vorher praktiziert.

Abgesehen davon habe ich diverse Impfungen vor Abflug auffrischen lassen und mich so gut wie es eben ging über die Versorgungslage vor Ort informiert. Dies war aufgrund geringer zugänglicher Informationen und einer ausbleibenden Rückmeldung durch die Partneruni jedoch etwas erschwert.

In Bezug auf die Finanzen, hatte ich das "Glück" in ein Land zu fahren, das über (für Europäer:innen) geringe Lebenshaltenskosten verfügt. Da ich parallel zum Studium berufstätig war, musste ich mich hierbei wenig Sorgen. Dennoch hatte ich das große Glück nachträglich noch ein Stipendium erhalten zu können, was meinen Aufenthalt komplett finanziert hat.

Ich habe mich entschieden eine Unterkunft erst vor Ort zu suchen und mir lediglich über die Plattform Airbnb ein Zimmer für die ersten Nächte gebucht. Dies würde ich auch anderen so empfehlen.

Ich habe bereits bei Bewerbung einen B2-Kurs absolviert.

Während des Studiums im Ausland

Bis kurz vor meiner Ankunft in Havanna hatte ich keine weitere Rückmeldung von der Universität erhalten. Nach einem kurzen Moment des Zögerns, den Aufenthalt dann überhaupt anzutreten, packte mich meine Abenteuerlust und ich entschied mich zu fahren.

So wie ich im Vorfeld also vor großer "Ungewissheit" stand, stellte auch der Beginn meines Studiums in Havanna eine große Herausforderung dar. Anders als in meinem ersten Austauschsemester an einer Universität in Spanien, gab es schließlich keine Informations- oder Begrüßungsemail oder gar Website, die die Orientierung erleichterte.

Nichtsdestotrotz ließen sich die Herausforderungen der Immatrikulation, der Kurswahl und anschließend der Kursraumsuche durch viel Hartnäckigkeit und vielem Nachfragen lösen. Vor Ort waren alle sehr nett und hilfsbereit. Ich konnte meine Kurse frei wählen und war in meinen gewählten Veranstaltungen sehr willkommen. Vor Ort habe ich Kurse in den Bereichen Geschichte und Internationale Beziehungen belegt. Es gibt keine speziellen Angebote für Austauschstudierende, das ist aber auch nicht nötig, da man dadurch die Möglichkeit hat mit Kubaner:innen gemeinsam zu studieren und Kontakte zu knüpfen.

Während meines Studiums habe ich bei einem Ehepaar zusammen mit Ärzten in Facharztausbildung aus diversen lateinamerikanischen Ländern gewohnt. Die Casa Particular war ein Glücksgriff, denn dort haben wir gemeinsam als Familie gelebt und uns gegenseitig bei allen täglichen Herausforderungen unterstützt. Auf Kuba ist an Wohnungen und Häusern, die über eine Vermietungslizenz verfügen, außen ein Schild angebracht. So habe ich auch mein Zimmer gefunden, da ich vor Ort an einigen Häusern geklingelt habe und somit mit den Menschen direkt ins Gespräch kommen konnte.

Daher würde ich anderen Studierenden empfehlen entweder vor Ort zu suchen oder aber wenn man präferiert genau zu wissen, wo man wohnen wird, auf eine Empfehlung hin eine Casa zu reservieren.

Das Reservieren für einen langen Zeitraum über uns geläufige Plattformen wie Booking.com oder Airbnb würde ich stand heute nicht empfehlen, da doch nur ein extrem kleiner Anteil des verfügbaren Angebots dort abgebildet wird.

Vor Ort hatte ich monatliche Ausgaben von ca. 700€. Dies beinhaltete auch Reisen, Freizeitaktivitäten sowie die Miete, die 300€ ausmachte.

Es empfiehlt sich vor Abreise sich über die aktuelle Währungssitutation zu informieren. Diese kann sich laufend ändern, es kann erforderlich sein Dollar oder Euro bar mitzuführen, um in heimische Währung zu tauschen.