Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    28.08.2023 – 13.01.2024
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Lehramt und Erziehungswissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Deutsch Lehramt an Gymnasien, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Überwiegend erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Nachdem die meiner Meinung nach besten Semester, um ein Erasmus zu machen (5. und 7.) bei mir in die Coronazeit gefallen sind, habe ich mich dazu entschieden, vor meinem Abschluss trotzdem noch für ein Semester ins Ausland zu gehen, einfach weil ich die Gelegenheit und Unterstützungsoptionen für einmalig halte. Da ich allerdings nur noch sehr wenige Module offen hatte, war es mir sehr wichtig, dass ich mir etwas anrechnen lassen kann. Aus diesem Grund standen auf meiner Wunschliste auch nur zwei Universitäten, bei denen das Studienprogramm für mich vielversprechend aussah. Rückbetrachtend würde ich nicht noch einmal so ein großes Gewicht auf die Kurse legen, da es doch sehr unvorhersehbar ist, wie die Kurse tatsächlich aufgebaut sind und ob sie sich für eine Anrechnung eignen.

Die Planung des Aufenthalts hat mich eigentlich kontinuierlich ab der Zusage meines Platzes in Uppsala beschäftigt, aber nur selten gestresst. Mir haben die Checklisten und Informationsveranstaltungen der entsprechenden Stellen geholfen. Von Seiten der Universiät Uppsala habe ich ab Zusage eine Ansprechpartnerin gehabt, die mich bei der Kurswahl und sonstigen die Universität betreffenden Dingen geholfen hat und sehr sehr lieb war. Um eine Unterkunft musste ich mir kaum Gedanken machen: Das Gute an Uppsala ist, dass man dort als ausländischer Studierender eine housing guarantee hat, das heißt, wenn man sich innerhalb der Frist auf ein Wohnheim bewirbt, bekommt man auf jeden Fall einen Platz. Das Einzige, was man entscheiden muss ist, in welches Wohnheim man will, denn es gibt einige zur Auswahl:

- Flogsta ist eine Wohnheimsiedlung ca. 25 min zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt, in der sehr sehr viele Studis wohnen. Es hat aus meiner Sicht zwei Vorteile, dort zu wohnen: (1)Man ist sehr schnell vernetzt, schon allein durch die Wohnungsgrößen (12-WGs) und wird immer eine Party oder ähnliches finden. (2) man wohnt quasi im Stadtrand und ist in 5 Minuten in der Natur. Nachteil ist auf jeden Fall der Zustand der Wohnungen und Zimmer, die man wirklich nciht als schön bezeichnen kann und evtl. dass man von den Partys der Nachbarkorridore eben auch was mitkriegt, wenn man nicht mitfeiert.

- Rackarbergsgatan: diese Wohnheimsiedlung ist in der Mitte zwischen Flogsta und dem Stadtzentrum und vor allem für Sprachstudis, die auf dem Campus Englishpark Unterricht haben, sehr günstig, weil es quasi nebenan ist. Die Zimmer sind recht klein, aber schön und man wohnt familiär mit 4 anderen Leuten zusammen. Nachteil ist, dass es keinen richtigen Gemeinschaftsbereich gibt, da die Küche gerade mal für drei Leute Platz bietet. Dafür ist man von Rackarberg aus überall sehr schnell: In die Stadt, nach Flogsta oder in den Wald sind es max. 10 Minuten. Ich habe in Rackarberg gewohnt und würde es jederzeit den anderen Wohnheimen vorziehen.

- Ekeby: liegt in der Mitte zwischen Rackarberg und Flogsta und ist, glaube ich, das schönste Wohnheim, aber auch etwas teurer

- Klostergatan ist das bestimmt teuerste Wohnheim mit Einzelapartments. Es liegt mitten in der Stadt und hat im Keller eine riesige Küchenanlage, ein Fitnessstudio und Gemeinschaftsräume, sodass man trotzdem Anschluss finden kann.

- Kantorsgatan ist das aus meiner Sicht für Erasmusstudis am wenigsten geeignete Wohnheim, weil es nördlich vom Stadtzentrum liegt, während sich das meiste Leben zwischen Stadtzentrum und Flogsta (im Süden) abspielt, und weil es so teuer ist. Dafür sind die Wohnungen dort frisch renoviert und sehr schön.

Ich hatte überlegt, zur Vorbereitung einen Schwedisch-Sprachkurs zu machen, der an der Uni, aber außerhalb des Sprachenzentrums angeboten wurde. Da dieser allerdings als 3-stündiges Online-Blocksminar stattfand, habe ich mich dagegen entschieden. Rückblickend würde ich es anders machen, da Schwedisch wirklich keine schwere Sprache ist und es mir mit ein paar Vorkenntnisse vielleicht möglich gewesen wäre, eine Veranstaltung auf Schwedisch zu besuchen. Vor Ort habe ich dann einen A1-Kurs gemacht, was mir wirklich geholfen hat, eine Verbindung mit dem Land aufzubauen.

Während des Studiums im Ausland

Ich habe in Uppsala Kurse in der Linguistik, Germanistik und Soziologie belegt, sowie einen Schwedisch-Sprachkurs. Der größte Unterschied zu Deutschland ist, dass die meisten Kurse nur ca. 6 Veranstaltungen haben und dann zuende sind. Das bedeutet zum Teil auch, dass der Workload für zuhause sehr hoch ist. Meinen Soziologiekurs habe ich wegen des Lesepensums von bis zu 300 Seiten pro Woche abgebrochen, bei den anderen Kursen hielt es sich aber gut im Rahmen. Wenn man, so wie ich, in Uppsala Germanistik studieren will, sollte man sich bewusst sein, dass gerade die Bachelorkurse dort auf einem viel niedrigeren Niveau stattfinden als in Deutschland, sodass sie eigentlich höchstens für Leipziger Einführungsmodule äquivalent sein können. Die Masterkurse sind dann vom Niveau wieder vergleichbar, da man für den Master auch Deutsch C1 haben muss.